Alternative zu Tierversuchen

(kib) Als Richtlinie in der Forschung mit Tieren gilt das ethische Prinzip der „3R“: replace (vermeiden), reduce (verringern) und refine (verbessern). Diesem Prinzip folgended, suchen Wissenschaftler am IfADo – Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund nach Alternativen zu Tierversuchen, beispielsweise Chipsystemen, mit denen Substanzen früh im Entwicklungsprozess auf Risiken getestet werden können.

06.12.2016

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© Foto: Chasovskih Vladimir / fotolia.c
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Jeder Chip ist in etwa so groß wie ein Smartphone und beherbergt kleine Kammern, in denen jeweils verschiedene Zelltypen kultiviert werden können, welche über Kanäle miteinander verbunden sind. Per Computer können die Forscher den Zellfluss gezielt steuern. Der Chip soll so zu einer Art Miniorgan werden.

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In der jetzt ausgezeichneten Studie hat das Forscherteam Leberzellen der Ratte und Tumorzellen aus dem Darm auf den Chip aufgebracht, um die Wirkung eines Medikaments zu testen.

Der Wirkstoff wurde zunächst in die Kammer mit den Leberzellen geführt, durch die Interaktion aktiviert und in die Darmzellenkammer weitergeleitet. In der Praxis findet diese Testprozedur bisher in nach Zelltypen getrennten Petrischalen statt. Die Bedingungen durch den Chip-Einsatz kämen bei bestimmten Aspekten der in vivo Situation näher, so die Forscher.

Für ihre Arbeit wurden die Wissenschaftler jetzt mit dem Global 3R Award ausgezeichnet. Der internationale Preis zeichnet bedeutende und innovative Beiträge zu den 3Rs in der tierexperimentelle Forschung und Beiträge zur Förderung ethischer Forschung aus und ist mit 5000 US-Dollar dotiert.

Quelle: IDW

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