Ei-Pulver kann Hühnereiallergie vorbeugen

(tm/ kib) Werden Babys mit hohem Allergierisiko schon früh an geringe Mengen Ei-Pulver gewöhnt, kann dies einer Hühnereiallergie vorbeugen. Das zeigt eine Studie, die am nationalen Zentrum für Kindergesundheit in Tokio durchgeführt wurde.

28.03.2017

km_eiallergie_0417
© Foto: Zoonar / Thinkstock
Anzeige

Die Forscher schlossen in die placebokontrollierte Studie sensibilisierte Kinder mit ein. Die Probanden der Verumgruppe erhielten 0,2 bis 1,0 Gramm Ei-Pulver pro Woche, wobei die Forscher die Dosis im Laufe der Studie zunehmend steigerten: Sie begannen mit 50 Milligramm pro Tag im sechsten bis neunten Lebensmonat und fütterten die Kinder ab dem zehnten Monat bis zum Alter von einem Jahr mit 250 Milligramm täglich. Zudem verwendeten sie erhitztes Ei-Pulver, was im Vergleich zu unbehandeltem Pulver weniger allergen ist.

Aktueller Podcast

Die Strategie war nach Mitteilung der Forscher erfolgreich: Im Alter von einem Jahr hatten neun Prozent der Kinder mit dem Ei-Pulver eine Hühnereiallergie, 38 Prozent waren es in der Kontrollgruppe mit einem Ei-freien Präparat.

An der Studie sollten ursprünglich 150 Kinder mit atopischer Dermatitis teilnehmen; sie wurde jedoch nach einer Zwischenauswertung vorzeitig abgebrochen – es hatte sich in der Interventionsgruppe ein klarer Vorteil ergeben. Bis zum Studienabbruch waren 121 Kinder aufgenommen worden, 61 hatten Placebo, 60 das Ei-Pulver erhalten.

Jeweils 47 in jeder Gruppe hielten bis zum Schluss durch, davon hatten vier mit Ei-Pulver und 18 mit Placebo eine Hühnereiallergie entwickelt – nachgewiesen über einen oralen Provokationstest. Relativ betrachtet war damit das Allergierisiko mit der Ei-Therapie um 78 Prozent reduziert.

Nach Auffassung der Studienautoren lässt sich eine frühe allergiepräventive Behandlung mit Ei-Pulver auch bei Risikokindern gefahrlos bewerkstelligen – sofern das Pulver erhitzt wird und die Startdosis niedrig liegt. Bei höheren Startdosen bestehe das Risiko, dass bereits sensibilisierte Kinder mit einer massiven Allergie reagieren, so wie dies in früheren Studien oft der Fall war.

Quelle: Ärzte Zeitung

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *