Alzheimer-Demenz: Erkrankten Erinnerungen schenken

(kib) Sind eine Angehörige oder ein Angehöriger an Alzheimer erkrankt, kann dies die Familie an den Feiertagen vor besondere Herausforderungen stellen. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e. V. gibt Tipps und Anregungen für ein entspanntes Miteinander.

22.12.2023

Bratapfel mit Haselnuss und Zimtstange dekoriert
© Foto: defpics / Stock.adobe.com
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Menschen mit Alzheimer können sich zwar immer weniger an aktuelle Erlebnisse und Begegnungen erinnern, aber alte Erinnerungen sind oft noch lange lebendig. Deshalb kommt alles gut an, was alte, positive Erinnerungen weckt, zum Beispiel Lieder singen, Musik hören, ein Fotoalbum anschauen oder gemeinsam von früher zu erzählen.

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Wer zum Fest etwas schenken möchte, punktet mit Musik-CDs, Bildbänden von früheren Wohn- oder Urlaubsorten oder gerahmten Familienfotos, rät die Alzheimer Forschung Initiative e. V.

Das Weihnachtsfest im Voraus planen

Alzheimerpatientinnen und -patienten kommen häufig nur noch schlecht mit veränderten Routinen zurecht. Daher ist es hilfreich, sich im Vorfeld Gedanken um den groben Rahmen zu machen:

  • Wo soll gefeiert werden und wie lange?
  • Wie sieht der ungefähre Ablauf aus?
  • Was muss vorbereitet werden?

Bei allen Planungen ist es wichtig, die Bedürfnisse der erkrankten Person im Blick zu behalten und sie nicht zu überfordern. So kann ein Nachmittagskaffee in kleinem Kreis für Menschen mit Alzheimer entspannter sein als ein spätes Abendessen in großer Runde.

Wer gemeinsam feiern möchte, sollte eine möglichst ruhige Atmosphäre schaffen und der oder dem Erkrankten gegebenenfalls eine Rückzugsmöglichkeit bieten. Auch ein gemeinsamer Spaziergang kann eine willkommene Auszeit sein.

Vertrautes und Routinen erleichtern die Festtage

An den Feiertagen ist es am besten, auf Vertrautes zu setzen, wie eine Feier zu Hause oder in einem bekannten Restaurant.

Lebt die erkrankte Person in einem Pflegeheim, verbringen Sie am besten ein paar schöne Stunden dort. Von Fahrten ins „alte Zuhause“, auch wenn sie nur kurz sind, raten die Experten der Initiative ab. Der Grund: Menschen mit einer Demenzerkrankung wie Alzheimer können bei solchen Ausflügen einfach vergessen, dass sie in einem Heim leben. Dementsprechend verstehen sie es nicht, wenn man sie plötzlich aus ihrem vertrauten Zuhause „zurückbringen“ will.

Neben der gewohnten Umgebung ebenfalls wichtig für Menschen mit Alzheimer: Routinen. Wiederkehrende Abläufe wie Duschen, Anziehen oder Mahlzeiten geben Orientierung und Halt im Tagesablauf. Achten Sie daher auch während der Feiertage darauf, dass gewohnte Routinen beibehalten werden und helfen Sie so Ihrem oder Ihrer Angehörigen, sich sicher zu fühlen.

Die Situation gelassen akzeptieren

Ansonsten gilt: Weihnachten entspannt angehen und das Beste aus der Situation machen. Mit Alzheimer ist kein Tag wie der andere und es werden Situationen eintreten, mit denen niemand gerechnet hat. Wichtig ist, die schönen Momente bewusst zu genießen, in denen Ihr Angehöriger oder Ihre Angehörige da ist und Sie eine schöne Zeit miteinander verbringen.

Quelle: Alzheimer Forschung Initiative e. V.

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