Steckbrief Vitamin E

Vitamin E schützt mehrfach ungesättigte Fettsäuren von Membranlipiden vor Oxidation und stabilisiert Gewebezellen. Typische Mangelerscheinungen betreffen daher vor allem die Membranfunktionen, den Muskelstoffwechsel und das Nervensystem.

von Kirsten Bechtold
16.01.2023

Glas mit Öl und Saaten
© Foto: fcafotodigital / Getty Images / iStock
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  • Vitamin E ist fettlöslich, ein wichtiges Antioxidans und besitzt antientzündliche Eigenschaften.
  • Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthalten in aller Regel auch viel Vitamin E.
  • Vitamin E kann die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten verstärken.
  • Ein Mangel betrifft vor allem Membranfunktionen, den Muskelstoffwechsel und das Nervensystem.

 Allgemeines

  • Vitamin E ist eine Sammelbezeichnung für acht natürliche Verbindungen mit unterschiedlicher Vitaminwirksamkeit.
  • Die Einnahme von mehr als 600 IE pro Tag über einen längeren Zeitraum ist nicht empfehlenswert (u. a. Absinken des Schilddrüsenhormonspiegels möglich).
  • Vitamin E in hoher Dosierung beeinflusst die Blutgerinnung und kann bei Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Phenprocoumon, Warfarin) deren Wirkung verstärken.
  • Mangelgefahr bei eingeschränkter Fettverdauung (z. B. Leber-, Gallenerkrankungen), Pankreatitis, Mukoviszidose
  • Raucher sollten Vitamin-E-Supplemente meiden (erhöhtes Krebsrisiko).
  • erhöhtes Prostatakrebs-Risiko für Männer ab 55 Jahre bei Dosen ab 400 IE

Funktionen

  • schützt mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. Linolsäure, Docosahexaensäure) in den Membranlipiden vor Oxidation
  • hemmt die Entstehung von oxidierten Low Density Lipoproteinen (LDL) im Plasma
  • wirkt antientzündlich (hemmt entzündungsfördernde Prostaglandine, Leukotriene)

Mangelsymptome

  • Durchblutungsstörungen
  • eingeschränkte Reflexe, Koordinationsfähigkeit
  • unwillkürliches Zittern
  • Muskelschwäche

D-A-CH-Referenzwerte

  • Schätzwerte für die Zufuhr
  • angegeben in Tocopherol-mg-Äquivalent (TÄ)/d
  • 1,0 mg TÄ entspricht 1,0 mg RRR-α-Tocopherol entspricht 1,49 IE
  • weibliche Jugendliche und Erwachsene bis unter 65 Jahre: 12 mg TÄ/d
  • männliche 15- bis unter 25-Jährige: 15 mg TÄ/d
  • Schwangere: 13 mg TÄ/d
  • Stillende: 17 mg TÄ/d

Internationale Einheit (IE)

  • wird für Medikamente und Reinsubstanzen verwendet
  • 1 IE entspricht 0,67 mg TÄ, also auch 0,67 mg RRR-α-Tocopherol
  • Beispiel: Angabe 500 IE, entspricht 335 mg RRR-α-Tocopherol bzw. 335 mg TÄ

Lebensmittel

  • Öle (z. B. Weizenkeim-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Rapsöl)
  • Weizenkeime
  • Schwarzwurzeln
  • Haselnüsse

Prävention

  • Gute Versorgung mit Vitamin E ist wünschenswert bei Erkrankungen, an deren Entstehung freie Radikale beteiligt sind.
  • Beispiele: Arteriosklerose, koronare Herzerkrankungen, rheumatische Erkrankungen Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Grauer Star, Makuladegeneration, atopische Dermatitis
  • Datenbasis reicht nicht für eine generelle Empfehlung zur Supplementierung.

Nahrungsergänzungsmittel

  • sinnvoll, wenn Verdauung oder Absorption gestört ist
  • Vitamin E-Status bestimmen lassen 

OTC-Präparate (Beispiele)

  • Doppelherz® Vitamin E 600 N
  • Evit® 400 Weichkapseln
  • Optovit® fortissimum 500 Kapsel

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