Startschuss für digitale Gesundheitsakte

(kib) Mit der elektronischen Gesundheitsakte in Form der App Vivy kann der Patient ab sofort seine persönlichen Gesundheitsdaten speichern, verwalten und bei Bedarf mit Leistungserbringern wie Ärzten teilen. Seit gestern stellen 14 gesetzliche und zwei private Krankenversicherungen ihren Versicherten die App kostenfrei zur Verfügung. Ab Februar 2019 startet mit der Gothaer Versicherung eine weitere PKV.

18.09.2018

Smartphone mit Symbol Gesundheit
© Foto: Production Perig / stock.adobe.com
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Damit können rund 13,5 Millionen Versicherte in Deutschland ihre persönlichen Gesundheitsdaten in der App verwalten. Die Unternehmen informieren ihre Kunden. An den Start gehen als private Krankenversicherungen die Allianz Private Krankenversicherung, die Barmenia und die Goethaer. Auf Seiten der gesetzlichen Kassen starten die DAK-Gesundheit, die Innungskrankenkassen IKK classic, IKK Nord, IKK Südwest sowie die Betriebskrankenkassen Bertelsmann, Diakonie, Dürkopp Adler, Gildemeister, Heimat, HMR (Herford, Minden, Ravensberg), Melitta Plus, mhplus, Pronova, Stadt Augsburg.

Bitmarck, primärer IT-Dienstleister von mehr als 90 Kassen, wird weitere Krankenkassen dabei unterstützen, die App ihren Versicherten ebenfalls kostenfrei anzubieten. Potenziell können davon bis zu 25 Millionen Versicherte profitieren.

Den konkreten Nutzen von Vivy verdeutlicht eine Forsa-Umfrage, für die 1009 Bürger ab 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland vom 23. bis 28. August 2018 befragt wurden. Danach nehmen mehr als die Hälfte der Deutschen regelmäßig Medikamente. Aus dieser Gruppe wissen rund 50 Prozent nicht oder nur unzureichend über die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten Bescheid.

Vivy zeigt solche Wechselwirkungen an – nahezu alle Befragten stufen diese Funktion als „wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“ ein. Zudem erinnert die App an Impftermine und Vorsorgeuntersuchungen. Darüber hinaus können Nutzer Gesundheitsdaten wie Befunde, Laborwerte und Röntgenbilder in ihrer Vivy-App speichern und mit dem behandelnden Arzt teilen. Durch die verbesserte Transparenz in Bezug auf Gesundheitsinformationen können auch Mehrfachuntersuchungen vermieden werden, heißt es in der Mitteilung der Vivy GmbH.

Die Daten der Nutzer seien in der elektronischen Gesundheitsakte Vivy sicher und nur die Nutzer entscheiden über deren Verwendung. Weder die anbietenden Kassen und Versicherungen, noch Vivy beziehungsweise Bitmarck hätten Zugriff auf die Daten. Bei Bedarf könne der Nutzer Informationen aus der App teilen – beispielsweise mit seinem behandelnden Arzt.

Vivy setzt auf mehrstufige Sicherheitsprozesse und eine asymmetrische Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, für die nur der Nutzer selbst den Schlüssel hat. Die App wurde von unabhängigen Unternehmen wie ePrivacy und dem TÜV Rheinland getestet und als sichere Plattform zertifiziert.

Anfang 2019 wird der zweitgrößte deutsche Praxissoftware-Anbieter medatixx eine Schnittstelle zu Vivy in seine Software für Ärzte integriert haben. 22300 Praxen können dann direkt aus ihrer Software heraus Gesundheitsdaten verschlüsselt an ihre Patienten mit Vivy-Akte senden.

Quelle: Vivy GmbH

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