Anzeige

Schleim – Wichtiger Abwehrspieler

Husten, verstopfte Nase, zäher Schleim – häufige Beschwerden bei einem akuten Atemwegsinfekt. Doch was viele nicht wissen: Schleim ist nicht nur das unangenehme Nebenprodukt einer Infektion, sondern zentraler Bestandteil der körpereigenen Abwehr.

25.08.2025

Gelo Content Hub Box 2

Beim Atmen gelangt lebensnotwendiger Sauerstoff über die oberen Atemwege und die Luftröhre bis in die Bronchien und schließlich in die Lungenbläschen (Alveolen), wo der Gasaustausch erfolgt. Doch mit der Atemluft gelangen auch potenziell schädliche Fremdpartikel wie Staub, Pollen, Viren und Bakterien in die Atemwege. Besonders in der Erkältungszeit ist die Belastung hoch: Schätzungen zufolge atmen wir dann in nur einer Stunde durchschnittlich rund 100.000 Viren und 10.000 Bakterien ein1.

Damit diese Erreger nicht ungehindert durch die Lunge in den Körper vordringen können, verfügt das Atmungssystem über eine ausgeklügelte Selbstreinigungsfunktion: die mukoziliäre Clearance (MCC). Dabei übernimmt der Schleim eine zentrale Rolle. 

Obere und untere Atemwege bilden eine anatomische und funktionelle Einheit, die von ein und derselben Schleimhaut – dem Flimmerepithel – ausgekleidet ist. Diese Atemwegsschleimhaut besteht überwiegend aus Flimmerzellen, die mit feinsten Härchen, den sogenannten Zilien, besetzt sind. Durch ihre Bewegung ermöglichen die Zilien den Abtransport unerwünschter Substanzen sowie Krankheitserreger aus den Atemwegen: Dafür schlagen sie synchron in eine bestimmte Richtung und erzeugen eine wellenförmige Bewegung. Auf den Zilien liegender Schleim wird samt anhaftender Fremdstoffe, Bakterien und Viren so Zentimeter für Zentimeter in Richtung Rachen geschoben und dort entweder verschluckt oder abgehustet. 

Doch dieses Abwehrsystem kann gestört werden: Ein akuter Atemwegsinfekt bringt das Gleichgewicht der MCC durcheinander. Es wird vermehrt Schleim gebildet, der deutlich zäher ist als im gesunden Zustand, was die Funktion der Zilien beeinträchtigt. Der Abtransport des Schleims und damit auch der anhaftenden Erreger wird erschwert. Beim sogenannten Postnasal-Drip-Syndrom – auch retronasaler Schleimfluss genannt – tropft zudem Sekret aus der Nasenhöhle in den hinteren Rachenraum. Mit dem Schleim gelangen Erreger wie Viren auch in die unteren Atemwege. So kann sich aus einer anfänglich nur die oberen Atemwege betreffende Infektion möglicherweise eine zusätzliche Bronchitis entwickeln. 

Quelle
1 https://www.elsevier.com/de-de/connect/pflege/zahlen-zur-lunge (zuletzt aufgerufen am 08.08.2025)

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *