Das ist im Umgang mit dem Corona-Impfstoff zu beachten

Direkt nach Weihnachten sollen in Deutschland Impfungen mit dem am Montag zugelassenen COVID-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer beginnen. Verteilung und Lagerung der Impfdosen und Schulung des Impfpersonals ist bis dahin eine große Herausforderung, wurde bei einem Webinar der Hersteller berichtet.

von Wolfgang Geissel
23.12.2020

Forscher mit Impfstoffdose
© Foto: ROBIN UTRECHT / picture alliance (Symbolbild mit Fotomodell)
Anzeige

Um die hohen Ansprüche an die notwendige Kühlkette mit ultraniedrigen Temperaturen zu gewährleisten, wurde dazu ein spezieller Thermoversandbehälter entwickelt. Die würfelförmige Kiste wiegt beladen 30 kg und enthält fünf Faltschachteln mit jeweils 195 Impfstoffflaschen à fünf Dosen.

Aktueller Podcast

Die Vakzine wird in dem Behälter mit Trockeneis auf –75°C gekühlt und kann darin bis zu 15 Tage gelagert werden, wenn regelmäßig Trockeneis nachgefüllt wird. Empfohlen wird allerdings die längerfristige Lagerung im „Ultra-Low-Temperature Gefrierschrank“ (ULT). Das Trockeneis besteht aus Pellets von gefrorenem CO2, und beim Umgang ist Vorsicht nötig, mit Mundschutz, Schutzbrille und speziellen Handschuhen. Die Kühlkette wird mit einem Temperaturlogger in der Box überwacht, ein grünes Kontrolllämpchen zeigt die tadellose Einhaltung an.
Der Impfstoff ist in einem ULT bis zu sechs Monate haltbar. Vor Gebrauch muss er möglichst im Kühlschrank (3 Stunden) aufgetaut werden, und ist danach noch 120 Stunden bei 2° bis 8° C haltbar. Die Fläschchen enthalten ein weißliches Pulver, das keine Verfärbungen und Partikel enthalten darf. Dieses wird für die zu injizierende Suspension mit einer 0,9-prozentigen NaCl-Lösung versetzt.

Dazu wird mit einer 2-ml-Spritze (empfohlen mit 21g-Nadel) 1,8 ml der NaCl-Lösung in das Fläschchen gegeben. '

Nicht schütteln!

Wichtig: Die Suspension darf auf keinen Fall geschüttelt werden! Zum Mischen ist das Gefäß zehnmal vorsichtig umzudrehen. Diese Lösung muss dann binnen sechs Stunden verimpft werden. Für jede Impfdosis werden mit der Impfspritze 0,3 ml Impfstoff entnommen

Für die komplizierte Logistik der Verteilung, Lagerung und Anwendung des Impfstoffs hat das Unternehmen umfangreiches Informationsmaterial zusammengestellt. Dazu gehört ein „Starter Kit“ für Impfzentren als Nachschlagwerk. Es gibt Poster etwa zur Warenannahme oder Vakzine-Lagerung. Die Impfstoffvorbereitung wird zudem auch in einer Tischunterlage dargestellt. Für alle Arbeitsschritte gibt es Checklisten.
Poster etwa zur zweiten Impfdosis oder auch zu Hygieneregeln sind für die Ruheräume bestimmt. Mittels QR-Codes auf den Aushängen können sich die geimpften Personen auch weitere Informationen auf ihr Smartphone runterladen.

COMIRNATY® = Community + Immunity + COVID + RNA

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer gehört momentan zu den begehrtesten Gütern weltweit. Sein neuer Handelsname COMIRNATY® setzt sich zusammen aus „Community“, „Immunity“, „COVID“ und RNA.

Die Begriffe geben dabei die Zielrichtung vor: einen breiten Immunschutz in der Bevölkerung gegen COVID-19 mit einer neuartigen mRNA-Impfstoffplattform zu erzielen. Jetzt kommt es darauf an, die Vakzine ohne Qualitätsverlust flächendeckend an die bundesweit 23 Verteilerzentren und von dort an die angeschlossenen Impfzentren zu liefern.

Quelle: Ärzte Zeitung

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *