Alles ist besser als Sitzen

(kib) Jede nicht nicht sitzende Aktivität in der Freizeit ist mit einem geringeren Risiko für Diabetes, Schlaganfall und Myokardinfarkt verbunden. Das erklären chinesische Medizinerinnen und Mediziner und fordern, auch wenig intensive Tätigkeiten zu empfehlen.

05.05.2025

Hausfrau im Retrolook mit Schürze und Kleid, Staubwedel und Handfeger und Schaufel in der Hand.
© Foto: sturti / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)
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Nicht nur konventionelle Sportarten wie Radfahren, Joggen oder Schwimmen, sondern auch leichtere Tätigkeiten wie Hausarbeit oder das in China häufig praktizierte Tai Chi sind aus Sicht der Forschenden von der Universität Hong Kong sinnvoll für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch die Optimierung der Schlafdauer können das Risiko für kardiometabolische Krankheiten senken, heißt es in der Studie.

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Hausarbeit senkt Risiko

An der prospektiven Kohortenstudie nahmen 462.370 chinesische Erwachsene teil (Durchschnittsalter 51 J., 59 %Frauen), die zu Studienbeginn frei von Diabetes beziehungsweise kardiovaskulären Erkrankungen waren.

Analysiert wurden die Auswirkungen des Ersatzes sitzender Freizeit durch die gleiche Dauer von Schlaf, Hausarbeit, Tai Chi oder konventioneller körperlicher Aktivität (Gehen, Joggen, Ballspiele, Schwimmen) auf das Risiko für neu auftretenden Diabetes, Schlaganfall und Myokardinfarkt. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei zwölf Jahren .

Am effektivsten war die konventionelle körperliche Aktivität, deren Einsatz das Risiko für Schlaganfälle um bis zu 9,6 Prozent senkte. Der Ersatz sitzender Freizeit durch Hausarbeit senkte das Risiko um 3,5 Prozent.

30 Minuten haben schon einen Effekt

Die Ergebnisse trügen zur wachsenden Evidenz über die potenzielle Rolle weniger intensiver körperlicher Aktivitäten bei der Prävention kardiometabolischer Erkrankungen bei, kommentieren die Forschenden. Allein schon der Wechsel von 30 Minuten sitzender Zeit auf leichtere körperliche Aktivitäten sei wirksam.

Aus Studien sei zudem bekannt, dass eine Zunahme moderat bis intensiver körperlicher Aktivität oft schwer umzusetzen und langfristig beizubehalten sei. Die Förderung dieser sanfteren Bewegungsformen könnte daher eine wichtige Verhaltensänderungsstrategie vor allem für diejenigen sein, die sich zunächst nicht in der Lage sähen, sitzend verbrachte Zeit durch strukturierte Aktivitäten und intensivere Formen der Bewegung wie Sport zu ersetzen.

Quelle: Ärzte Zeitung

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