AMK warnt vor Fehldosierungen von Nasentropfen

(kib) Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) weist auf potenzielle Medikationsfehler bei Otriven® gegen Schnupfen 0,025 % Nasentropfen für Säuglinge hin. Hier kann die Pipette zum Applizieren der Tropfen unter Umständen zu Fehldosierungen beitragen.

22.01.2020

Baby gepuckt
© Foto: pegbes / stock.adobe.com
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Wie es in der Meldung unter anderem heißt, sei eine meldende Apotheke von mehreren Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten darauf aufmerksam gemacht worden, dass die zuverlässige Gabe der empfohlenen Menge an Tropfen mit der beiliegenden Pipettenmontur schwierig umzusetzen sei, insbesondere bei der Applikation an unruhige Kinder. Je jünger das Kind sei, desto größer gestalteten sich die Schwierigkeiten.

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Die Produktinformationen abschwellender Xylometazolin- und Oxymetazolin-haltiger Nasentropfen zur Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern, enthalten einen Warnhinweis, der über schwere Nebenwirkungen (z. B. Atemstillstand) bei Neugeborenen und jungen Säuglingen informiert.

Diese können bei dieser Patientengruppe bereits bei der Applikation von therapeutischen Dosen, zwei- bis dreimal täglich ein Tropfen in jede Nasenöffnung, auftreten. Das Risiko kann sich durch (unabsichtliches) Überdosieren der Tropfen zusätzlich erhöhen, warnt die AMK.

Im vergangenen Jahr wurde bereits die Produktinformationen zu Otriven® 0,025 % Nasentropfen um den Hinweis ergänzt, dass die Anwendung bei Kindern unter einem Jahr nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen sollte. Treten dabei keine unerwünschten Ereignisse auf, kann das Arzneimittel laut AMK-Meldung für weitere Behandlungen – unter Beachtung der Indikation und der Anwendungshinweise – auch ohne ärztliche Aufsicht durch das pharmazeutische Personal in der Apotheke abgegeben werden. 

Die Experten bitten das pharmazeutische Personal die Risiken schwerer Nebenwirkungen, vor allem infolge einer versehentlichen Überdosierung, in ihrer Beratung bei der Abgabe von abschwellenden Nasentropfen für Säuglinge und Kleinkinder zu berücksichtigen. Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigte sollten angemessen zur Dosierungsempfehlung und zur richtigen Anwendung der Dosierpipette gemäß Gebrauchsinformation informiert werden, gegebenenfalls sollte die Applikation demonstriert werden.

Hier geht’s zur AMK-Meldung.

Quelle: AMK

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