Analgetika im Sport können schaden

Er nahm Bezug auf eine anonyme Befragung von 3900 Sportlern, die 2010 den Bonn Marathon gelaufen sind. Hier gab die Hälfte an, Analgetika eingenommen zu haben, und zwar zu gleichen Teilen Männer wie Frauen.
Sportler, die Schmerzmittel eingenommen hatten, schnitten beim Marathon im Mittel allerdings sogar schlechter ab als solche ohne Analgetikagebrauch, berichtete Küster. Tierversuche liefern für diese Beobachtung eine mögliche Erklärung: So führte die Kombi von Indometacin und körperlicher Belastung bei Mäusen zum Beispiel zu Entzündungsreaktionen in Muskulatur und Gehirn und abnehmender Leistungsfähigkeit.
Schmerzen, die während der Belastung entstehen, werden durch Einnahme von Analgetika vor dem Sport nicht gelindert, allenfalls Muskelkrämpfe treten seltener auf, so Küster weiter.
Dagegen geht aus sportmedizinischen Studien hervor, dass der Analgetikamissbrauch zu gastrointestinalen Krämpfen und sogar kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkten während und nach dem Rennen führt. Hinzu kommen gastrointestinale Blutungen und Hämaturie.
Der Einsatz von Schmerzmitteln im Training, zum Beispiel um über die Leistungsgrenze zu gehen, kann darüber hinaus zu dauerhafter Überbeanspruchung und ohne ausreichende Regeneration zu weiteren Schmerzen und Leistungseinschränkung führen, erläuterte Küster. Der Allgemeinmediziner und Schmerztherapeut kritisierte zudem, dass nur wenige Neu- und Wiedereinsteiger sich zuvor sportärztlich untersuchen lassen.
Quelle: Ärzte Zeitung