App PollDi wirkt

Zwischen Mai und August 2023 nahmen in Augsburg 167 Personen mit Gräserpollenallergie an der Studie des Instituts für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg teil.
Die Teilnehmenden wurden in drei Gruppen aufgeteilt – alle nutzten die App PollDi, jedoch mit unterschiedlich vielen Funktionen:
- Eine Gruppe erhielt in einer Basisversion lediglich innovativ und interaktiv aufbereitete Informationen rund um Allergien.
- Eine weitere Gruppe erhielt zusätzlich noch Zugang zu einem täglich ausfüllbaren Symptomtagebuch.
- Die Vollversion beinhaltete neben diesen beiden Komponenten noch eine Pollen- und Luftschadstoffvorhersage.
Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob und wie stark sich die Nutzung der App und ihrer unterschiedlichen Funktionsumfänge auf Symptome und Wohlbefinden auswirkt.
Mehr Lebensqualität dank digitaler Unterstützung
Alle Teilnehmenden berichteten über eine gesteigerte Lebensqualität nach Nutzung der App – unabhängig vom Funktionsumfang. Besonders auffällig war einer Mitteilung der Universität zufolge: Personen mit Zugang zur Vollversion der App berichteten über geringere Symptome, fühlten sich im Alltag weniger eingeschränkt und nahmen häufiger antiallergische Medikamente ein als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der anderen beiden Gruppen.
Die Forschenden interpretieren dies als einen möglichen Hinweis darauf, dass sich die Probandinnen und Probanden der Vollversion-Gruppe besser an Therapieempfehlungen hielten als die der anderen Gruppen.
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Mehrwert der DiGA bestätigt
Wie es in einer Pressemitteilung der Universität heißt, unterstreichen die Ergebnisse den Mehrwert digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) bei chronischen Erkrankungen wie Allergien – vorausgesetzt, sie bieten mehr als nur ein Tagebuch.
Die Augsburger PollDi-App nutzt beispielsweise innovative technische Möglichkeiten und bereitet Informationen kreativ auf. So werden diese als Quiz oder Funfacts präsentiert. Für die Pollenvorhersage wurde eigens ein Vorhersagemodell erstellt, welches anhand der Augsburger Echtzeitmessdaten der letzten sechs Jahre trainiert wurde und auch Wetterinformationen mit einbezieht.
Zudem hatte ein Teil der Probandinnen und Probanden ein bereits mehrfach in Studien erprobtes Symptomtagebuch zur Verfügung, das Input für die personalisierten Symptomvorhersagen liefert.
Die Studie mache deutlich, dass eine mit hohem Qualitätsanspruch entwickelte und auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnittene App Menschen mit Heuschnupfen helfen kann, kompetent und selbstbestimmt mit ihren Beschwerden umzugehen, ihre Exposition gegenüber Pollen und ihre Medikation zu steuern und dadurch Lebensqualität zu gewinnen.
Der Schlüssel zum Erfolg liege in der Kombination aus persönlichem Symptom-Tracking, fundierter Information und zuverlässiger Pollenprognose, sind sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sicher.
Quelle: IDW