Broken-Heart-Syndrom

(eb/fast) Der Verlust eines geliebten Menschen, Streit oder Infektionen: Seelischer und körperlicher Stress können zu einem Broken-Heart-Syndrom führen. Neue Untersuchungen zeigen, dass bei Männern und Frauen wohl unterschiedliche Formen von Stress den Herzfehler auslösen.

07.06.2017

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© Foto: Jo Froehner/stock.adobe.de
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Wie genau ein Broken-Heart-Syndrom – die Takotsubo-Kardiomyopathie – entsteht, ist noch nicht geklärt. Forscher haben aber herausgefunden, dass sie am häufigsten bei Frauen nach den Wechseljahren auftritt und durch emotional belastende Ereignisse wie auch durch akute körperliche Beschwerden ausgelöst werden kann. Sogar gute Nachrichten und freudige Begebenheiten lassen das Herz „brechen“. 

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Die Ergebnisse einer Studie des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) rücken nun den Auslöser „körperlicher Stress" stärker in den Mittelpunkt. Die Studie bestätigt, dass bei Männern Infektionen, Unfälle oder Ähnliches, also alles, was den Körper belastet, oft Auslöser für eine Takotsubo-Kardiomyopathie sind, teilt die DZHK mit. Im Gegensatz dazu sei es bei Frauen der emotionale Stress. Die Studie habe aber auch ergeben, dass körperlicher Stress als Auslöser die Prognose sowohl bei Frauen als auch bei Männern erheblich verschlechtert. 

Für ihre Analyse haben die DZHK-Forscher die Daten von 84 Patienten ausgewertet, die gut vier Jahre lang beobachtet wurden. Sie untersuchten, wie sich die unterschiedlichen Trigger auf den langfristigen Krankheitsverlauf auswirken. Alle Patienten wurden bei Aufnahme ins Krankenhaus gefragt, ob sie in den letzten ein bis zwei Wochen großen seelischen Belastungen ausgesetzt oder akut erkrankt waren. Dabei wurde festgestellt, dass die emotional belastete Gruppe vermehrt über Brustschmerzen klagte, die Gruppe mit den akuten Krankheiten litt hingegen überwiegend unter Luftnot. 

Entscheidend war jedoch, was sich im Langzeitverlauf zeigte: Schwerwiegende Komplikationen wie lebensbedrohliche Arrhythmien, wiederholtes Herzversagen, Apoplexie, Herzinfarkt und rezidivierende Takotsubo-Kardiomyopathie traten häufiger auf, wenn körperlicher Stress das Broken-Heart-Syndrom auslöste. Auch hatten diese Patienten ein höheres Risiko zu sterben. Die Studie unterstreicht außerdem, wie wichtig es ist, die Patienten kurz- und langfristig im Auge zu behalten. Unabhängig vom Auslöser sollte man sie genauso engmaschig überwachen wie Herzinfarkt-Patienten und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus regelmäßig untersuchen, schreiben die Autoren.

Quelle: Ärzte Zeitung

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