Cannabidiol senkt Psychoserisiko

(tm/kib) Cannabis steht im Verdacht, Psychosen durch den Wirkstoff THC auszulösen. Die Pflanze enthält aber auch antipsychotische Substanzen. So senkt Cannabidiol offenbar das Risiko für psychotische Episoden, indem es die Hirnfunktion in kritischen Bereichen normalisiert.

26.09.2018

Schattenhafte Abbildung eines Menschen
© Foto: lassedesignen / stock.adobe.com
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Personen mit hohem Psychoserisiko zeigen in bestimmten Hirnarealen häufig eine erhöhte Dopaminaktivität, zudem werden strukturelle Änderungen beobachtet, berichten Psychoseforscher vom King's College in London. Der halluzinogene Cannabiswirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) verstärkt die Dopamintransmission über weitverbreitete Cannabinoidrezeptoren. Dies könnte eine Erklärung sein, weshalb THC das Psychoserisiko erhöht.

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Der THC-Effekt lässt sich jedoch durch ein weiteres Cannabinoid aufheben: Cannabidiol (CBD) dämpft eher die Dopamintransmission. In Studien konnte eine Vorbehandlung mit CBD psychotische Symptome durch THC verhindern, so die Forscher. Damit wäre der Wirkstoff vielleicht zur Psychoseprävention geeignet.

An der Studie nahmen 33 Personen teil, die sich an einem Frühinterventionsprogramm zur Vermeidung von Psychosen beteiligten. Alle zeigten bereits psychotische Symptome, hatten aber noch keine klar diagnostizierbare psychotische Episode. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt: 16 erhielten eine Einmaldosis von 600 Milligramm CBD, die übrigen Placebo. Anschließend durften alle im MRT einen Wort-Assoziations-Test absolvieren. Diesen Test absolvierten auch 19 gesunde Probanden ohne Medikamente.

Quelle: Ärzte Zeitung

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