COVID-19: Europäische Impfstoffallianz gegründet

(kib) Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande haben eine Impfallianz gegründet. Das Ziel: Produktionskapazitäten für einen Corona-Impfstoff schon jetzt vertraglich für die Europäische Union zu sichern.

16.06.2020

Illustration „Spritze und Coronavirus“
© Foto: kebox / stock.adobe.com
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Geschlossen wurde ein erster Vertrag über 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Samstag in Berlin mit. Die Entwicklung eines Impfstoffs könnte im günstigen Fall schon Ende des Jahres abgeschlossen sein, hieß es aus dem Ministerium.

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Vertragspartner ist das Pharmaunternehmen AstraZeneca. Dieses nannte eine Größenordnung von „bis zu 400 Millionen Dosen“. Profitieren sollen alle EU-Staaten, die dabei sein wollen. Die Impfdosen würden relativ zur Bevölkerungsgröße aufgeteilt.

Dabei geht es nach Angaben des Konzerns um den an der Universität Oxford entwickelten Covid-19-Impfstoff AZD1222, der derzeit in einer großen Studie geprüft wird. AstraZeneca hatte nach eigenen Angaben vor kurzem schon ähnliche Vereinbarungen unter anderem mit Großbritannien und den USA abgeschlossen.

Russland kündigte unterdessen an, im September mit der Massenproduktion eines Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 starten zu wollen. Nach den derzeitigen klinischen Tests an Freiwilligen sei die Zulassung des Medikaments im August geplant, sagte Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa am Samstag der Staatsagentur Tass zufolge. Im September könne der Impfstoff in die großtechnische Produktion gehen.

Bereits im Mai hatte das staatliche Gamalaja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau mitgeteilt, einen Impfstoff entwickelt zu haben. Dieser habe eine Immunität gegen Corona erzeugt – ohne negative Nebenwirkungen, sagte Institutsdirektor Alexander Ginsburg. Demnach hatten Wissenschaftler den Stoff an sich selbst und an Tieren getestet. Eine Studie zu dem anscheinend in Rekordzeit entwickelten Impfstoff haben die Forscher bisher nicht vorgelegt. Es gibt deshalb keine unabhängige Bewertung der Aussagen von Regierung und Wissenschaftlern.

Quelle: Ärzte Zeitung / dpa

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