COVID-19-Impfung: Das muss bei Allergikern beachtet werden

(kib) Bei Patienten mit positiver Allergieanamnese stellt sich die Frage, ob sie mit einem mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 geimpft werden können. Das Paul-Ehrlich-Institut hat hierzu eine Entscheidungshilfe für Mediziner veröffentlicht.

13.04.2021

Frau mit Luftnot
© Foto: WavebreakmediaMicro / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Nach der Entscheidungshilfe "Vorgehen bei positiver Allergieanamnese vor COVID-19-Impfung" kommt eine Impfung mit einer COVID-19-mRNA-Vakzine (bei Nachbeobachtungszeit von 15 Minuten) infrage bei Patienten mit:

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  • kontrolliertem Asthma bronchiale,
  • Rhinoconjuntivitis allergica inklusive Heuschnupfen, Milbenallergie,
  • Neurodermitis,
  • Nahrungsmittelallergie,
  • Bienen-/Wespengiftallergie,
  • Medikamentenallergie (nicht PEG-assoziiert),
  • Kontaktallergie (etwa Duftstoffe, Nickel).

Geimpft werden können außerdem (unter erhöhter Notfallbereitschaft und bei Nachbeobachtungszeit von 30 Minuten) Patienten mit:

  • Anaphylaxie / schwerer allergischer Reaktion auf Medikamente oder einen anderen Impfstoff / Impfstoffbestandteil, der nicht in COVID-19-Impfstoffen enthalten ist,
  • generalisierter Urtikaria (oder andere monosymptomatische Allergiemanifestationen) nach COVID-19-mRNA-Impfung,
  • Mastozytose

Besondere Vorsicht sollte bei Patienten gelten mit:

  • Anaphylaxie / schwere allergische Reaktion nach 1. oder 2. Dosis eines COVID-19-mRNA-Impfstoffs,
  • Ärztlich behandelter Anaphylaxie / schwerer allergischer Reaktion > 1h (bis 24h) nach COVID-19-mRNA-Impfung,
  • Bekannte Überempfindlichkeit auf einen Inhaltsstoff in den COVID-19-mRNA-Impfstoffen,
  • Bekannte allergische Reaktionen auf PEG oder PEG-haltige Arzneimittel (Laxanzien, Darmspüllösungen vor Endoskopie),
  • Anaphylaxie / schwere allergische Reaktion unklarer Ursache.

Diese Patienten sollten sich persönlich in einem allergologischen Zentrum vorstellen, bei ihnen sollte eine IgE-vermittelte allergische Genese geprüft werden.

Gibt es dafür keinen Anhaltspunkt, können die Patienten nach den Empfehlungen des Flussdiagramms nach strenger Risiko-Nutzen-Abwägung und erhöhter Notfallbereitschaft und Nachbeobachtung über 30 Minuten geimpft werden.

Bestätigt sich eine IgE-vermittelte allergische Genese, sollte keine COVID-19-mRNA-Impfung erfolgen und ein Alternativ-Impfstoff erwogen werden.

Quelle: Ärzte Zeitung

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