Das spricht für längeres Stillen

Das Forscherteam vom KI Research Institute, Kfar Malal, untersuchten in der retrospektiven Kohortenstudie, wie sich eine längere Stillzeit beziehungsweise ausschließliches Stillen auf die Entwicklung der Kinder auswirkt.
Dazu nutzten sie die Daten eines nationalen Netzwerks für die routinemäßige Überwachung der kindlichen Entwicklung in Israel. Diese wurden verknüpft mit Daten aus dem National Insurance Institute of Israel, aus dem die Autorinnen und Autoren Informationen über Kinder mit neurologischen Entwicklungsstörungen zogen. Alle Kinder waren mindestens nach der 35 Schwangerschaftswoche und ohne schwere Erkrankungen auf die Welt gekommen.
Meilensteine der Entwicklung
Wurden die Säuglinge mindestens sechs Monate gestillt, war die Wahrscheinlichkeit für ein verzögertes Erreichen von sprachlichen, sozialen oder motorischen Entwicklungsmeilensteinen geringer als bei einer Stilldauer unter sechs Monaten.
Die Effekte zeigten sich insbesondere in den ersten Lebensmonaten und erreichten nach zehn bis zwölf Monaten nahezu ein Plateau.
Stillempfehlungen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen. Anschließend soll weiterhin zwei Jahre oder länger gestillt werden, in Kombination mit gesunden, ergänzenden Lebensmitteln.
Auch die Nationale Stillkommission rät dazu, mindestens bis zu Beginn des fünften Monats ausschließlich zu stillen, wenn dies für die Mutter möglich ist. Frühestens dann, aber spätestens mit Beginn des siebten Monats, sollte zusätzlich zum Stillen mit Beikost begonnen werden.
Quelle: Ärzte Zeitung