Das wirkt gegen steigenden Softdrinkkonsum

(kib) Wie bekommt man die Bevölkerung dazu, dass sie weniger Süßgetränke trinken? Münchner Wissenschaftler zeigen, welche Maßnahmen nachweislich wirksam sind.

17.06.2019

Bunte PET-Flaschen
© Foto: Marzia Giacobbe / stock.adobe.com
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Süßgetränke sind eine der wesentlichen Ursachen für die weltweite Zunahme von Adipositas. Und sie erhöhen das Risiko für Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Karies.

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Vor diesem Hintergrund haben Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit dem Cochrane-Netzwerk untersucht, für welche Maßnahmen es verlässliche wissenschaftliche Belege gibt, dass sie den bevölkerungsweiten Softdrinkkonsum reduzieren.

Sie haben sich dabei auf die Verhältnisprävention konzentriert, also Maßnahmen, die an den Umgebungsfaktoren und den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen ansetzen. Zu den Süßgetränken beziehungsweise Softdrinks zählen alle Getränke mit zugesetztem Zucker wie zum Beispiel Cola-Getränke, Limonaden, Energy Drinks und gesüßte Eistees.

Die Autoren sichteten mehr als 10000 wissenschaftliche Veröffentlichungen, und identifizierten so 58 Studien, die vorab definierten Qualitätskriterien entsprachen. Diese 58 Studien wurden in 14 verschiedenen Ländern durchgeführt, und hatten zusammen genommen mehr als eine Million Kinder, Jugendliche und Erwachsene als Teilnehmer.

Das Review ergab, dass es zu einer Reihe von Ansätzen wissenschaftliche Belege gibt, dass sie den Süßgetränkekonsum reduzieren. Hierzu zählen unter anderen:

  • einfach verständliche Lebensmittelkennzeichnungen, etwa mit Hilfe einer Farbcodierung nach dem Ampelprinzip,
  • Preiserhöhungen auf Softdrinks in Restaurants, Läden und Freizeiteinrichtungen,
  • Verringerung des Angebots von Softdrinks in Schulen,
  • Kindermenüs in Restaurantketten, die standardmäßig statt eines Softdrinks ein gesünderes Getränk enthalten,
  • bessere Platzierung und Vermarktung von gesünderen Getränken in Supermärkten,
  • lokale Gesundheitskampagnen mit einem Fokus auf Softdrinks,
  • Bereitstellung von alternativen Getränken im Haushalt.

Einige der Maßnahmen mögen naheliegend erscheinen, doch fehlte bislang eine umfassende Übersicht dazu, welche Maßnahmen nachweislich wirksam sind, so die Forscher.

Quelle: IDW

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