Demenz: Gesunder Körper – gesunder Geist?

(rb/kib) Körperlich aktiv zu sein hilft beim gesunden Altern: Für Herz und Kreislauf mag das gelten. Was das Hirn angeht, speziell mit Blick auf Demenz, ist sich die Forschung da nicht mehr so sicher.

22.08.2017

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© Foto: Gabriele Rohde – stock.adobe.com
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Eine französisch-britische Forschergruppe um Dr. Séverine Sabia vom Zentrum für epidemiologische Forschung am Institut national de la santé et de la recherche médicale in Paris hat nun die Daten der Whitehall-II-Studie auf Hinweise darauf durchforstet, dass regelmäßige Leibesübungen vor Demenz schützen.

Analysiert wurden die Daten von 10.000 Bediensteten des britischen Öffentlichen Dienstes, die in den Jahren 1985 bis 1988, damals im Alter zwischen 35 und 55 Jahren, in die Whitehall-II-Studie eingetreten sind und sich seither regelmäßig haben untersuchen lassen. Zuletzt war das in den Jahren 2012 und 2013 der Fall gewesen.

Ein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß an körperlicher Aktivität und etwaigem kognitivem Abbau in den kommenden 15 Jahren war ebenso wenig nachzuweisen wie eine Verbindung zwischen der Aktivität und dem Demenzrisiko während der folgenden 27 Jahre – so lange währte die Nachbeobachtung im Mittel.

Vielmehr war es so, dass die körperliche Betätigung neun Jahre vor der Demenzdiagnose nachzulassen begann. "Unsere Studie hat keine Belege dafür ergeben, dass körperliche Aktivität einen neuroprotektiven Effekt hat", schreiben Sabia und ihre Kollegen im Fazit zu ihrer Studie.

Quelle: Ärzte Zeitung

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