Der Teufelskreis der Einsamkeit

(ab/kib) Einsame Menschen neigen einer neuen US-Studie zufolge dazu, zunehmend um sich selbst zu kreisen. Ausgeprägte Selbstbezogenheit wiederum verstärkt demnach auf Dauer die Einsamkeit. Dadurch kann eine gefährliche Spirale entstehen, berichten Psychologen von der Universität Chicago.

21.06.2017

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© Foto: Benjamin Haas/stock.adobe.de
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Kurzfristig sei Einsamkeit evolutionär durchaus sinnvoll, denn sie bringe einen dazu, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und motiviere, soziale Kontakte zu pflegen, erklären die Forscher in ihrer Publikation. Langfristig aber sei sie sowohl für die körperliche als auch die mentale Gesundheit schädlich.

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Für die Studie sichteten die Forscher Daten einer umfassenden Gesundheitsuntersuchung, bei der von 2002 bis 2013 rund 230 Amerikaner zwischen 50 und 68 Jahren jährlich befragt wurden.

Dabei kam heraus, dass einsame Teilnehmer nach einem Jahr mehr Selbstbezogenheit zeigten. Gleichzeitig waren egozentrische Probanden nach einem Jahr einsamer, wenn auch in schwächerer Ausprägung.

Die Forscher betonen, dass jemand, der alleine lebt, nicht zwingend einsam sein muss. Wichtig sei echte gegenseitige Ansprache, nicht lediglich Alltags-Unterstützung oder etwas Gesellschaft. Auch mit Menschen um sich herum könne man sich chronisch einsam fühlen, weil echte gegenseitige Ansprache fehle.

Quelle: Ärzte Zeitung

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