Der Wille ist da, allein das Wissen fehlt

(kib) Die Menschen in Deutschland würden sich gern klimafreundlich ernähren. Ihnen fehlt allerdings vielfach das Knowhow. Das zeigt eine Umfrage des AOK-Bundesverbands.

08.02.2024

Verschiedene Lebensmittel auf einem Teller zeigen eine günstige Mengenverteilung für eine gesunde Ernährung
© Foto: kramynina / stock.adobe.com / Generated with AI
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Der forsa-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes zufolge würden sich 68 Prozent der rund 1.500 befragten Bürgerinnen und Bürger gern nachhaltiger ernähren. Am deutlichsten zeigt sich dieser Wunsch mit 83 Prozent bei jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren.

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Umfrageergebnisse grafisch dargestellt


© Foto: AOK-Bundesverband

Fehlendes Wissen

Allerdings macht die Umfrage auch deutlich, dass vielen das entsprechende Wissen fehlt. So weiß beispielsweise nur ein Viertel der Erwachsenen, dass ein geringer Konsum tierischer Produkte wie Fleisch oder Milchprodukte einen starken Effekt auf das Klima hat.

Fast drei Viertel der Befragten glauben fälschlicherweise, dass eine andere Verhaltensweise die effektivste Maßnahme sei. Etwa jede vierte Person in Deutschland hat von dem Begriff „klimaschonende Ernährung“ noch gar nicht gehört. Von denen, die den Begriff schon mal gehört haben, weiß nur jeder zweite, was er aussagt.

Über rein pflanzliche Ernährung denkt die Hälfte der Befragten, dass diese nicht vollwertig sei. 45 Prozent wissen nicht, dass Milchalternativen wie Haferdrinks klimafreundlicher sind als Kuhmilch. Etwas weniger als ein Drittel glaubt fälschlicherweise, dass nur tierische Produkte den Körper ausreichend mit Eiweiß versorgen können.

Klimaschonende Ernährung: Die Eckpunkte

Zentrale Punkte einer klimaschonenden Ernährung sind zum Beispiel:

  • regionale und saisonale Lebensmittel mit kurzen Lieferwegen bevorzugen
  • ökologischer Anbau ohne Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln
  • Priorisierung von Obst und Gemüse anstelle von tierischen Produkten

Tipps und weitere Informationen zu einer klimaschonenden Ernährung finden Sie auf der Homepage der AOK.

Klimalabel ist gewünscht

Drei Viertel der Befragten wünschen sich, dass die Politik sich für ein verbindliches und verständliches Klimalabel für Lebensmittel einsetzt.

Gesunde Lebensmittel anders besteuern

Zu möglichen steuerlichen Anreizen liefert die AOK-Umfrage ebenfalls Ergebnisse: Um den Verzehr von klimafreundlicher Ernährung zu fördern, sollten nach Meinung der Bürgerinnen und Bürger auch steuerliche Anreize geschaffen werden. 78 Prozent der von forsa befragten Personen finden, dass gesunde Lebensmittel niedriger besteuert werden sollten.

Für eine höhere Besteuerung von klimaschädlichen Nahrungsmitteln sprechen sich immerhin etwas mehr als die Hälfte aus.

Quelle: AOK-Bundesverband

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