Deutsche uneins über Zuckersteuer

(fast) Sollte der Staat „Zuckerbomben" im Supermarkt teurer machen, damit weniger Käufer zugreifen? Bei der deutschen Bevölkerung findet das eher keine Zustimmung.

19.09.2016

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© Foto: flaviuz / fotolia.com
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Eine Sondersteuer auf Lebensmittel mit besonders viel Zucker stößt laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov in Deutschland unter Verbrauchern auf Skepsis. Solch einen Preisaufschlag für stark gesüßte Produkte lehnen 51 Prozent der Deutschen ab. Befürworten würden ihn 40 Prozent. Bei stark gezuckerten Getränken wären 44 Prozent tendenziell für eine Steuer und 49 Prozent dagegen. 

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Kennzeichnungen des Zuckergehalts reichen den meisten Verbrauchern allerdings nicht aus. 63 Prozent der Befragten finden diese nicht ausreichend klar, das Gegenteil gaben 29 Prozent an. 

Großbritannien will 2018 eine Zuckersteuer einführen, um stark gesüßte Getränke für Käufer unattraktiver zu machen. Sie soll ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter greifen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert ein ähnliches Modell für Deutschland – mit Abgaben von 20 bis 30 Cent pro Liter. Das ergäbe pro Jahr rund eine Milliarde Euro, die in Präventionsprogramme fließen könnten. 

Bei einer Analyse von 463 Limonaden, Energydrinks, Fruchtsäften, Schorlen, Brausen und Eistees hatte Foodwatch kürzlich in rund 60 Prozent der Produkte mehr als fünf Prozent Zucker festgestellt. Wer also einen Liter eines solchen Produktes trinkt, hat damit bereits die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene maximale Tagesmenge von 50 Gramm Zucker zu sich genommen.

Quelle: Ärzte Zeitung

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