Die Weinrebe ist Heilpflanze des Jahres 2023

(kib) Der Verein NHV Theophrastus hat die Weinrebe zur Heilpflanze des Jahres 2023 gekürt. „Diese Sonnenpflanze fasziniert durch ihre Vielfalt: Verwendet werden können verschiedene Teile und das in der Küche, im Weinkeller und in der Hausapotheke“, begründen die Jurymitglieder ihre Wahl.

04.11.2022

Weinzweig
© Foto: Thomas_Renz / Getty Images / iStock
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Mit „Wein“ wird nicht nur das Genussmittel bezeichnet, sondern landläufig auch die Pflanze, die die nötigen Früchte dafür liefert. Vitis vinifera subspez. vinifera ist die Bezeichnung für acht- bis zehntausend Sorten, von denen heutzutage nur einige Hundert im Weinbau von Bedeutung sind.

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Allen Kulturreben gemein ist der durch Schnitt und Stütze vorgegebene Wuchs. „Der Wein sucht mit seinen Ranken Halt und Orientierung hin zum Licht“, wie der Erste Vorsitzende des Vereins, Professor Güldner, es formuliert. Weinstöcke können weit über 100 Jahre alt werden. Ihre Wurzeln reichen in große Tiefen, schützen die Pflanze so auch bei längerer Trockenheit. Immer richten sich die Blätter senkrecht zur Sonne aus, damit diese bestmöglich genutzt werden kann. Die Blüten sind sehr unscheinbar. Allgemein wird ihre Anordnung als Traube bezeichnet, aber botanisch richtig bilden sie eine Rispe.

Gesundheitlich wertvoll

Zum Essen beliebt sind vor allem die kernlosen Früchte. Allerdings verfügen gerade auch die harten Kerne der Weinbeeren über ernährungsphysiologisch und gesundheitlich vorteilhafte Eigenschaften. Ballaststoffe und hoher Wassergehalt der Früchte fördern die Verdauung. Die vielen sekundären Pflanzeninhaltstoffe wie OPC (oligomere Proanthocyanidine), Resveratrol und Quercetin schützen unter anderem vor Zellschäden.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien untersuchen den Nutzen von rotem Traubensaft oder dessen Einzelbestandteilen im Zusammenhang mit diversen Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes und Krebs. Alternativ kann Traubenkernmehl und Traubenkernöl eine interessante Bereicherung in der Küche sein.

Rebtränen bei Augenleiden

Der im Frühjahr an Schnittstellen austretende Pflanzensaft, das Rebwasser, ist als Rebtränen oder Rebenblut bekannt. Heilkundige wie Hildegard von Bingen verwendeten die Flüssigkeit unter anderem zur Behandlung von Hautkrankheiten und bei Augenleiden. Heute erlebt Rebwasser eine Renaissance in der Bio-Kosmetik.

Kurz nach der Weinlese werden die tiefroten Blätter bestimmter Rotweinsorten geerntet. Sie enthalten besonders hohe Mengen an Polyphenolen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur erkennt Rotes Weinlaub als pflanzliches Arzneimittel bei Venenerkrankungen an. Liebhaber mediterraner Küche kennen Weinblätter als zartes, leicht säuerliches Gemüse. Diese werden bereits im Frühsommer geerntet und zeichnen sich durch reichlich Ballaststoffe und Eiweiß, sowie Vitamin E und K, Folsäure und Mineralien aus.

Quelle: NHV Theophrastus

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