E-Rezept: Apothekenleiter sind noch skeptisch

Während E-Rezepte bereits in vielen anderen europäischen Ländern genutzt werden, startet im November mit dem Pilotprojekt GERDA in Baden-Württemberg die Testphase für den deutschen Markt. Im kommenden Jahr soll das digitale Rezept bundesweit eingeführt werden.
Aktuell zeigt sich die Mehrheit der Apotheker aber noch nicht überzeugt von dem neuen elektronischen Rezept: 38 Prozent der Befragten bewerten die Einführung als negativ und 44 Prozent sind noch unentschlossen. Dabei ist eine Mehrheit der Apothekenleiter auch noch nicht ausreichend informiert – nur 24 Prozent geben an, sich mit der Einführung des E-Rezepts bereits intensiv auseinandergesetzt zu haben. Diese und weitere Zahlen liefert die aktuelle APOkix-Umfrage des IFH Köln im Oktober.
Trotz oder grade wegen der grundsätzlich noch eher unsicheren Einordnung des E-Rezeptes, bewerten die befragten Apothekenleiter das in Baden-Württemberg anstehende Pilotprojekt überwiegend als positiv. Denn insbesondere dem Einführungsprozess des E-Rezeptes stehen die Apothekenleiter skeptisch gegenüber: 91 Prozent befürchten rund um die technische Umsetzung beim Bereitstellungs- und Anbindungsprozess Schwierigkeiten. Sie rechnen darüber hinaus von Seiten der Patienten mit Bedenken zum Umgang mit den elektronisch gespeicherten Daten, sowie starkem Informationsbedarf. 86 Prozent plädieren außerdem dafür, neben der elektronischen Version auch das klassische Papierrezept beizubehalten.
Der Schritt hin zum digitalen Rezept bedeutet zudem für 97 Prozent der befragten Apotheker auch einen noch weiter verstärkten Wettbewerb mit ausländischen Versandapotheken. Über diese Vorbehalte hinaus, erwartet aber knapp die Hälfte der Befragten über die elektronische Handhabung von Rezepten eine schnellere Versorgung der Patienten, einen besseren Schutz vor Rezeptbetrug oder die Reduktion von Abgabefehlern.
Quelle: IFH Köln