Empfehlenswert: Grippeimpfung für Leistungssportler

(kib) Gegen Grippe geimpften Leistungssportler zeigten in einer Studie eindeutige Immunabwehrreaktionen. Diese waren gegenüber einer Kontrollgruppe sogar leicht erhöht. Für die Forscher ein Grund, die Grippeimpfung für Leistungssportler zu empfehlen.

06.03.2020

Jogger
© Foto: Stefan Schurr / stock.adobe.com
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Im Rahmen der Studie an der Universität des Saarlandes erhielten 45 Athleten am Olympia-Stützpunkt in Saarbrücken sowie 25 Personen einer gleichaltrigen Kontrollgruppe eine Impfung gegen die saisonale Grippe, die durch Influenzaviren ausgelöst wird.

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Vor der Impfung sowie eine, zwei und 26 Wochen danach wurde das Blut der Versuchspersonen auf grippespezifische Zellabwehrreaktionen hin untersucht sowie auf Antikörper, die Influenzaviren neutralisieren können.

„Zu unserer eigenen Überraschung stellte sich heraus, dass die Spitzensportler bei beiden Faktoren eine stärkere Reaktion zeigten als die Kontrollgruppe. Bisher war die landläufige Meinung, dass langfristiges intensives körperliches Training die Immunreaktion von Sportlern eher dämpfen würde“, erläutert Tim Meyer, Professor für Sport- und Präventivmedizin der Saar-Universität.

Auch die Nebenwirkungen waren nach der Impfung bei allen Probanden mild, so dass die Leistungssportler in ihrem Trainingsprogramm nicht beeinträchtigt waren.

„Wir haben zudem einen Teil der Versuchspersonen direkt nach ihrem Training geimpft und die anderen erst einen Tag später. Weder bei der Immunantwort der Athleten noch bei den nur geringfügigen Nebenwirkungen machte dies einen Unterschied“, erklärt Meyer. Das sei für Spitzensportler, die in Wettkampfzeiten meist täglich trainieren, von großer Bedeutung.

„Wir leiten aus unseren Ergebnissen die Empfehlung ab, dass sich Leistungssportler gegen die saisonale Grippe impfen lassen sollten. Sie müssen nicht befürchten, in ihren ambitionierten Trainingseinheiten eingeschränkt zu werden und laufen damit weniger Gefahr, durch eine Grippeerkrankung für längere Zeit auszufallen“, sagt Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie der Universität des Saarlandes.

Quelle: IDW

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