Fett trotz App

(kib) Wer abnehmen will, sollte sich nicht zu hundert Prozent auf seinen Fitness-Tracker verlassen. In einer Studie war der Gewichtsverlust mit der elektronischen Abnehmhilfe geringer als ohne die Technik.

18.10.2016

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© Foto: rdnzl/Fotolia
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Entweder am Arm oder am Handgelenk getragen, misst die schicke Sensewear mit ausgefeilter Mikrotechnologie Parameter wie Schritte, Aktivitätslevel, Herzfrequenz, Kalorienverbrauch und Schlafqualität.

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Die Erwartungen der Nutzer sind – massiv geschürt durch Werbung – hoch. Mit welcher Effizienz die Geräte jedoch tatsächlich die Gewichtsreduktion unterstützen, wurde bislang in keiner Studie mit ausreichender Qualität getestet.

Die IDEA-Studie, im renommierten Fachblatt JAMA publiziert, wurde aufgelegt, um den Zusatznutzen eines internetbasierten Tracking-Devices bei jungen Erwachsenen mit Übergewicht in einem randomisierten Design zu untersuchen.

An der Studie nahmen 470 Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren teil, ihr BMI lag gemäß der Einschlusskriterien zwischen 25 und 40 kg/m2. Alle Teilnehmer absolvierten in den ersten sechs Monaten nach Studienbeginn zunächst ein auf Verhaltensmaßnahmen basierendes Programm zur Gewichtsreduktion mit wöchentlichen Gruppensitzungen. Nach einem halben Jahr wurde die Gruppe geteilt: Die Standardgruppe erhielt nun regelmäßig Telefonberatung, bekam Memos aufs Handy geschickt und konnte sich Infomaterial aus dem Netz herunterladen.

Die Sitzungen fanden bis zum Ablauf von insgesamt 24 Monaten noch einmal monatlich statt. Diese Gruppe sollte Ernährung und körperliche Aktivität mithilfe eines Tagebuchs, nach den ersten sechs Monaten dann auch mithilfe der Website, festhalten und regelmäßig mit einem Beraterteam besprechen.

In der Gruppe mit der verstärkten Intervention war alles gleich, nur erfolgte das Monitoring hier über ein internetbasiertes Gerät (FIT Core; Body Media), das als Armband am Oberarm getragen wird.

Dieses meldet dem Nutzer über ein kleines Display oder auch per Computersoftware ständig Daten zum Energieverbrauch und zum Aktivitätslevel. Auch hier erfolgten regelmäßig E-Mail- und Telefonkontakte sowie Sitzungen mit dem Interventionsteam.

Primärer Endpunkt war die Gewichtsabnahme innerhalb von zwei Jahren. In beiden Gruppen kam es zu einem deutlichen Gewichtsverlust. Dieser fiel jedoch zur allgemeinen Überraschung in der Gruppe mit Fitness-Tracker insgesamt signifikant geringer aus.

So war das Gewicht in der Gruppe derjenigen mit Gerät im Mittel von anfänglich 96,3 kg auf 92,8 kg nach zwei Jahren geschrumpft, das heißt ein mittlerer Verlust von 3,5 kg. Demgegenüber stand ein Verlust von im Mittel 5,9 kg (Ausgangsgewicht: 95,2 kg) in der Gruppe mit der Standardintervention.

Quelle: Ärzte Zeitung

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