Gekochte Karotten als Allergieauslöser

(kib) Entgegen einer weit verbreiteten Auffassung können auch gekochte Karotten bei Allergikern eine allergische Reaktion auslösen. Dies hat ein Forschungsteam der Universität Bayreuth herausgefunden.

23.09.2020

Karotte schaut aus der Erde
© Foto: Subbotina Anna / stock.adobe.com
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Zwar nimmt das Allergen der Karotte, Dau c 1 genannt, im hocherhitzten Zustand eine für Allergiker ungefährliche Struktur an. Doch sobald die Temperatur sinkt, kehrt es weitgehend in seine natürliche Struktur zurück.

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Das natürliche Karottenallergen Dau c 1 ist eigentlich eine Mischung aus mehreren, strukturell sehr ähnlichen Proteinen. Diese Isoallergene wurden im Labor einzeln in Bakterien hergestellt. Sowohl das Proteingemisch des natürlichen Dau c 1 als auch die einzelnen Isoallergene wurden bei Temperaturen bis maximal 95 Grad Celsius daraufhin untersucht, wie sich ihre Strukturen bei steigenden und fallenden Temperaturen ändern.

Dabei zeigte sich, dass die natürliche Mischung und fast alle einzelnen Isoallergene nach einer Abkühlung auf 25 Grad Celsius erneut in der Lage sind, Allergien zu verursachen. Trotz der vorausgegangenen Erhitzung können die im Organismus von Allergie-Patienten vorhandenen Antikörper allergische Reaktionen hervorrufen. Zwar ist diese Fähigkeit in einigen Fällen schwächer ausgeprägt als vor der Erhitzung, aber grundsätzlich bleibt sie erhalten.

Die Forscher raten daher allen Patienten, die sensibel auf das Allergen der Karotte reagieren, generell auf das Gemüse zu verzichten. Das gelte auch für Lebensmittel, denen Karottenextrakt beigemischt werde.

Quelle: IDW

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