Gröhe: Es geht nicht um Preiswettkampf um jeden Preis

(cnie) Der Deutsche Apothekertag ist am Mittwoch in Düsseldorf gestartet. Mehr als 300 Delegierte aus dem ganzen Bundesgebiet sind nach Nordrhein-Westfalen gekommen, um über die Zukunft der Branche zu diskutieren. Der erste Tag war bestimmt von den Themen Rx-Versandverbot und Medikationsplanung.

13.09.2017

Gröhe beim Apothekertag
© Foto: Christoph Niekamp
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„Versorgen kann man nur das, was, man kennt“, warnt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt vor dem hohen Preis des Online-Versandhandels. Niemand könne halb Deutschland mit Arzneimitteln versorgen. Man könne nur beliefern. Schmidt nennt das eine Entpersonalisierung der Arzneimittelabgabe.

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Gröhe hält am Rx-Versandhandelsverbot fest

Mit einem verspäteten Flieger landete auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in Düsseldorf.  Mit Blick auf das EuGH-Urteil zum Rx-Versandhandel betonte er erneut seine Absicht, diesen zu verbieten: „Es geht nicht um Preiswettkampf um jeden Preis!“. Gröhe ist davon überzeugt, die Rolle der Apotheken weiter zu stärken.

Die Linke sei beim Thema Rx-Versandverbot der gleichen Meinung wie Gesundheitsminister Gröhe, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, Kathrin Vogler, bei der Podiumsdiskussion. „Es ist schade, dass noch nichts passiert ist“, bemerkte Vogler dennoch. Ihre Unionskollegin Maria Michalk machte den Koalitionspartner SPD für das Blockieren des Gesetzesentwurfs verantwortlich.

Beratung statt Bildschirm

Das Argument, mit dem Versandhandel könne der ländliche Raum gestärkt werden, findet Michalk (CDU) scheinheilig. Die Beratung werde in Zukunft viel wichtiger sein als heute.

Vertreter der Sozialdemokraten und der Grünen hatten aufgrund anderer Termine im Wahlkampf abgesagt. „Der eine kann’s, der andere nicht“, kommentierte ABDA-Präsident Schmidt das Fernbleiben.

Neben dem Rx-Versandhandelsverbot wurde auch über Medikationsplanung diskutiert. Schmidt machte klar, dass die Apotheker diese Dienstleistungen nicht umsonst übernehmen.

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