Hautunterschiede

Geschlechtsspezifische Unterschiede manifestieren sich auch auf der Haut. So ist Männerhaut etwa 16 Prozent dicker als die von Frauen. Die Talgdrüsen sind größer, die Männerhaut besitzt mehr Oberflächenlipide und weist eine höhere Keimzahl auf.
Seborrhoischer Hauttyp dominiert bei Männern
Hinzu kommen niedrigere TEWL-Werte (Anm. d. Red.: Menge an kondensiertem Wasser, die pro Zeiteinheit über eine festgelegte Fläche der Hornschicht an die Hautoberfläche diffundiert) bis zum 50. Lebensjahr und ein geringerer pH-Wert an der Gesichtshaut. Häufiger als bei Frauen haben Männer einen seborrhoischen Hauttyp.
Wunden heilen bei Frauen besser
Weitere Unterschiede: Männerhaut hat mehr Kollagen und die Viskoelastizität ist besser. Aber: Wunden heilen bei Männern schlechter, Saugblasen entstehen schneller als bei Frauen. Das Temperaturempfinden fällt bei Männern niedriger aus.
Bei Frauen kommt es hingegen häufiger als bei Männer zu Hyperpigmentierungen und chronischer Urtikaria.
Männer anfälliger für Schwarzen Hautkrebs
Unterschiede gibt es auch bei Melanom-Erkrankungen: So wird der Mendel-Mantoux-Test als Modell für Hautimmunität in der Gruppe der Männer schon mit dreifach geringeren UV-Dosen unterdrückt. Melanome werden zudem bei männlichen Patienten später entdeckt, ihr Sterberisiko ist höher.
Unterschiede bei Nebenwirkungen
Studien zu Psoriasis und Geschlechterunterschieden legen nahe, dass bei Frauen der Psoriasis Area and Severity Index, kurz PASI, niedriger ist, seltener die Nägel beteiligt sind und häufiger ein Pruritus auftritt.
Häufiger leiden die Patientinnen zudem unter Depressionen sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselstörungen.
Nur die Hälfte der Frauen erhält Biologika – Nebenwirkungen wie Pilzinfektionen und Herpes sind bei ihnen allerdings häufiger.
Medikamente wirken unterschiedlich
Auch Therapien scheinen unterschiedlich gut anzuschlagen: Während beispielsweise topisches Östrogen bei Frauen offenbar zu einem Neuaufbau von Kollagen führt, zogen Männer aus der Behandlung einen geringeren Nutzen.
Die Therapie war allgemein nur bei sonnengeschützter Haut wirksam – das galt für beide Geschlechter. In der stark UV-geschädigten Haut – Gesicht und Unterarme – war topisches Östrogen nicht wirksam.
Quelle: Ärzte Zeitung