Hessen setzt Signale für die Stärkung der Apotheken vor Ort

(kib) Die künftige schwarz-rote Landesregierung in Hessen bekennt sich in einem gestern veröffentlichten Entwurf des Koalitionsvertrages klar zur Arzneimittelversorgung durch die inhabergeführte Apotheke. Und will sich auf Bundesebene für ein höheres Honorar einsetzen.

15.12.2023

Protestplakate an der Apothekeneingangstür
© Foto: Bernd Weißbrod / dpa / picture alliance
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Der Hessische Apothekerverband hatte noch einen Tag vor den hessischen Landtagswahlen Anfang Oktober dazu aufgerufen, gegen das „Kaputtsparen“ der Arzneimittelversorgung zu protestieren und die Apotheken vor Ort zu schließen. Der Protest scheint sich bezahlt zu machen, denn die Apotheken werden nun im Entwurf des Koalitionsvertrags der künftigen hessischen Landesregierung berücksichtigt.

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Apotheken vor Ort sind unersetzlich

„Für die künftige Landesregierung steht eines fest: Apotheker und die weiteren Berufsgruppen in den Apotheken vor Ort sind mit ihrer pharmazeutischen Kompetenz unersetzlich“, heißt es in einer Mitteilung der Landesapothekerkammer Hessen.

Die Kompetenz von Apothekerinnen und Apothekern sowie von angestellten Kräften ist unersetzbar, daher setzen wir auf inhabergeführte Apotheken vor Ort. Wir befürworten die Ausweitung von Ausbildungsstätten für PTAs, vor allem in Nordhessen.

Zitat aus: „Entwurf Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD für die 21. Legislaturperiode 2024 – 2029“

Die künftige Landesregierung plant zudem, sich auf Bundesebene für eine Erhöhung des Honorars einzusetzen, um die Arzneimittelversorgung durch die Apotheken nachhaltig zu sichern.

Starkes Signal

Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, kommentiert das Vorhaben positiv: „Das ist ein starkes und richtiges Signal und zeigt einmal mehr, dass Landespolitiker viel näher am Alltag der Menschen sind.“ Sie betont, dass sich Ministerpräsident Boris Rhein bereits in der Vergangenheit intensiv mit den Herausforderungen der Arzneimittelversorgung, den Lieferengpässen und den Leistungen der Apotheken vor Ort für die Patientinnen und Patienten auseinandergesetzt habe. „Wir freuen uns, dass die künftige hessische Landesregierung diese Probleme im Fokus hat und sie auf Bundesebene angehen will.“

Der Koalitionsvertrag unterstützt auch die Einführung von Stationsapothekern in Krankenhäusern, was nach Ansicht von Funke die Wertschätzung der künftigen Regierungspartner für die Kompetenz der Apotheker und ihre unersetzliche Rolle bei der Sicherung der Arzneimitteltherapie unterstreicht.

Quelle: Hessischer Apothekerverband, Entwurf Koalitionsvertrag, Hessenschau

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