Impfen: Gefährliche Wissenslücken

(kib) Am 23. April ist die Europäische Impfwoche gestartet. Sie geht bis zum 29. April. Da kommen die Ergebnisse einer Umfrage des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) gerade richtig, um auf gefährliche Wissenslücken beim Thema Impfen hinzuweisen.

23.04.2018

Geimpft? Immer noch gibt es große Wissenslücken innerhalb der Bevölkerung
© Foto: Klaus-Dietmar Gabbert / dpa Themendienst / picture alliance
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Denn der repräsentativen Meinungsumfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen im Auftrag des BAH zufolge findet knapp die Hälfte der Bundesbürger es wichtig, dass ein Kind eine Krankheit auch mal durchmacht, weil es danach besser geschützt sei als mit einer Impfung. Vier von zehn Deutschen sind der Meinung, dass Kinder schon vor der Geburt im Mutterleib und danach über die Milch genügend Abwehrstoffe bekommen. Und noch ein Drittel glaubt, dass Impfungen vermeidbare Risiken für Kinder bilden, zum Beispiel, weil sie das Immunsystem überlasten.

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„Diese Auffassungen widersprechen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bei manchen Erregern gleicht ein Verzicht auf Impfschutz gar einem Spiel mit dem Feuer. Zum Beispiel können Masernviren eine Hirnhautentzündung auslösen, die eventuell auch Jahre nach der Ansteckung noch zum Tode führt. Von der Ansteckungsgefahr für andere gar nicht zu reden.“, kommentierte Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft beim BAH, die Ergebnisse.

Nicht nur beim Impfen von Kindern ist das Faktenwissen in der Bevölkerung oft löchrig: So ist allgemein mehr als die Hälfte der Bevölkerung davon überzeugt, dass Impfungen ständig wiederholt werden müssen, sollen sie wirklich schützen. Vier von zehn halten die Nebenwirkungen und Risiken für nicht kalkulierbar. Und jeder Vierte denkt, dass Impfungen die Erkrankungen erst verursachen, gegen die sie schützen sollen.

Daraus folgert Kroth: „Offensichtlich müssen wir hier dringend mehr Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung leisten. Dabei denke ich in erster Linie an die Ärzte und Apotheker. Gerade wegen des Schutzes für Kinder sollten wir das Thema sehr ernst nehmen. Wenn sich über eine bessere Aufklärung dann auch die Durchimpfraten steigern lassen, profitiert der am meisten, um den es vor allem geht: nämlich der Patient.“

Quelle: BAH

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