Impfung schützt vor Lungenentzündung

(kib) Lassen sich ältere Menschen gegen Pneumokokken impfen, schützt sie das vor einer Lungenentzündung, zumindest in den ersten beiden Jahren nach der Impfung, fanden Forscher in Großbritannien heraus.

19.12.2019

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Für ihre Analyse werteten die Wissenschaftler öffentliche Registerdaten für Pneumokokken-Infekte in England und Wales aus, die jeweils im Labor bestätigt worden waren. Verglichen wurden die Daten von Menschen im Alter von über 65 Jahren, die Anspruch auf eine Impfung zwischen 2012 und 2016 hatten.

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In dieser Altersgruppe wurde die Häufigkeit der Erkrankungen in 2016/17 mit der Häufigkeit zwischen 2000 und 2003 verglichen, als noch keine Vakzine zur Impfung routinemäßig in England und Wales eingesetzt wurden. Die Wirksamkeit der Impfung wurde so berechnet, dass höhere Prozentwerte besseren Impferfolg anzeigten.

Der Impfschutz war in den ersten zwei Jahren höher als nach längerer Zeit. Die Wirksamkeit der Impfung war eher unabhängig vom Alter, allerdings besonders hoch bei vorher gesunden Menschen, niedriger bei Patienten mit Risikofaktoren, aber funktionierendem Immunsystem und noch niedriger bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem.

Damit zeigte sich in der Analyse, dass die Pneumokokken-Impfung einen moderaten, vor allem kurzfristigen Schutz gegen die Pneumokokken-Infektionen bei älteren Menschen bietet. Regelmäßiges Impfen schien hierbei besonders wichtig zu sein und könnte den Impfschutz verbessern.

Darüber hinaus fanden die Forscher einen zusätzlichen Impfeffekt: Seit die Impfung für Kinder mit einem weiteren Bakterientyp ergänzt wurde, sank auch das Erkrankungsrisiko für ältere Menschen.

Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien, die schwere Infektionen verursachen können. So gilt Streptococcus pneumoniae als Verursacher von Lungenentzündung, Meningitis (Hirnhautentzündung) und Blutvergiftung (Septikämie). Besonders betroffen von einer Infektion sind nach neuen Daten Menschen mit Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems oder der Nieren, Menschen mit Diabetes oder solche mit geschwächtem Immunsystem aufgrund einer Krebserkrankung.

Quelle: Ärzte Zeitung

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