Inhalative Glukokortikoide: Besser nachmittags anwenden?

Die Forschenden gingen im Rahmen der Studie der Frage nach, ob die Tageszeit, zu der ein inhalatives Glukokortikoid appliziert wird, Auswirkungen auf die nächtliche Ausprägung eines allergischen Asthmas hat.
Optimaler Zeitpunkt: 16 Uhr
An der Studie beteiligten sich 25 Frauen und Männer mit leichtem bis mittelschwerem allergischem Asthma. Sie setzten ihre Erhaltungstherapie ab und wendeten randomisiert und mit jeweils zweiwöchigen Auswaschphasen jedes der drei Therapieregime 28 Tage lang an:
- 1 x tgl. 400 µg Beclometason-Dipropionat zwischen 8 und 9 Uhr
- 1 x tgl. 400 µg Beclometason-Dipropionat zwischen 15 und 16 Uhr
- 2 x tgl. 200 µg Beclometason-Dipropionat zwischen 8 und 9 Uhr und zwischen 20 und 21 Uhr
Zu Beginn und Ende jeder Therapiephase absolvierten die Beteiligten viermal im Abstand von sechs Stunden eine Spirometrie.
Dabei zeigten sich erwartungsgemäß mit allen drei Regimen Verbesserungen der Lungenfunktion gegenüber dem Ausgangszustand, allerdings mit zeitlichen Variationen. Die Einsekundenkapazität (FEV1) um 22 Uhr nahm bei Anwendung zwischen 15 und 16 Uhr stärker zu als bei Anwendung zu beiden anderen Zeitpunkten.
Diesen Ergebnissen zufolge könnte es also besonders vorteilhaft sein, am Nachmittag die Inhalativa zu nutzen.
Weitere Studien erforderlich
Die Autoren eines begleitenden Editorials sehen die Zeit hingegen noch nicht gekommen, um von einer zweimal täglichen auf eine nachmittägliche Anwendung von inhalativen Glukokortikoiden zu wechseln.
Unter anderem könne eine Anwendung um 16 Uhr leicht vergessen werden. Auch seien die bei leichtem bis mittelschwerem allergischem Asthma beobachteten Effekte nicht unbedingt verallgemeinbar. Weitere Studien zum potenziellen Nutzen einer Chronotherapie müssten folgen und die Ergebnisse bei einer größeren Probandenzahl bestätigen.
Quelle: springermedizin.de