Jugendliche konsumieren mehr Cannabis

(kib) Die Zahlen beim Rauchen sind mehr als erfreulich. Anders sieht es beim Cannabiskonsum der 12- bis 25-Jährigen in Deutschland aus. Das zeigen aktuelle Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie, die die Drogenbeauftragte der Bundesregierung am 1. Juli der Öffentlichkeit präsentierte.

02.07.2020

Junger Mann raucht Joint
© Foto: Rick Bowmer / AP Photo / picture-alliance / dpa (Symbolbild mit Fotomodell)
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Der Befragung zufolge liegt die Raucherquote bei 12- bis 25-Jährigen auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Studiendurchführung in den 1970er-Jahren. 85,1 Prozent der Jugendlichen geben an, in ihrem Leben noch nie geraucht zu haben. Die Nie-Raucherquote bei 18- bis 25-Jährigen ist mit 45,9 Prozent auf dem höchsten Stand seit Start der Befragung 1973.

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Noch nie in ihrem Leben Alkohol getrunken haben 36,9 Prozent der 12- bis 17-jährigen Befragten. Mindestens einmal in der Woche Alkohol trinken 9,5 Prozent der befragten 12- bis 17-Jährigen und 32,9 Prozent der 18- bis 25-Jährigen. Im Jahr 2004 lagen die Zahlen bei den 12- bis 17-Jährigen noch bei 21,2 Prozent und bei den 18- bis 25-Jährigen bei 43,6 Prozent.

Rauschtrinken ist trotz langfristig rückläufiger Entwicklungen nach wie vor im Jugendalter weit verbreitet. Männliche Jugendliche und junge Erwachsene trinken sich häufiger in einen Rausch als weibliche. 16,4 Prozent der männlichen und 10,7 Prozent der weiblichen 12- bis 17-Jährigen geben an, dass sie sich in den letzten 30 Tagen mindestens einmal in einen Rausch getrunken haben. Dies geben bei den 18- bis 25-Jährigen 43,9 Prozent der Männer und 24,5 Prozent der Frauen an.

Die Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums ist in den letzten Jahren gestiegen: 10,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 46,4 Prozent der 18- bis 25-Jährigen haben schon einmal Cannabis ausprobiert.

Die Zahl junger Erwachsener, die in ihrem Leben schon einmal andere illegale Suchtmittel konsumiert haben, ist weitaus niedriger: Sie liegt für Ecstasy bei 7,8 Prozent, für Amphetamine bei 6,8 Prozent, für psychoaktive Pflanzen bei 5,4 Prozent und für Kokain bei 4,7 Prozent. Bei der Substanz Crystal Meth geben 0,6 Prozent der 18- bis 25-Jährigen an, diese schon einmal in ihrem Leben konsumiert zu haben.

Der Repräsentativbefragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019“ stellte die Drogenbeauftragte Daniela Ludwig gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am 1. Juli in Berlin vor.

Faktenblatt

Die Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wird seit 1973 in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Sie ist das zentrale Instrument zur Erfassung von Trends im Suchtmittelkonsum junger Menschen in Deutschland. Für die Drogenaffinitätsstudie 2019 wurden 7000 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren im Zeitraum von April bis Juni 2019 befragt.

Ein Faktenblatt mit ausgewählten Ergebnissen steht zum Download auf den Internetseiten der BZgA bereit.

Quelle: BZgA

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