Kajal aus der Eisenzeit

Das ungewöhnlich schwarze Make-up für die Augen fanden die Forschenden in Kani Koter, einer Ausgrabungsstätte aus dem 7. bis 9. Jahrhundert v. Chr. im Nordwesten des heutigen Iran.
Bei der Untersuchung der Proben aus der Friedhofsfundstätte an der Ostgrenze des früheren Assyrischen Reichs stellte sich heraus: Das Kajal enthielt Graphit und Manganoxid.
Schwarzes Puder
Auf dem Friedhof fanden die Forscherinnen und Forscher Gräber der früheren Eliten mit reichen Grabbeigaben. Darin waren Gegenstände für die Körperpflege wie Spiegel und Instrumente zum Auftragen von Make-up sowie ein Keramikgefäß, das einen schwarzen Puder enthielt.
Die Gegenstände wiesen Elemente eines assyrischen Stils auf. Das Forschungsteam analysierte den schwarzen Puder mit einer Reihe von wissenschaftlichen Techniken. Dabei stellte sich heraus, dass es auf einem bisher unbekannten Kajalrezept besteht.
Schimmernd metallischer Look
Statt Blei oder organischen Inhaltsstoffen, wie sie typischerweise in alten Rezepturen zu finden sind, wurde hier Graphit verwendet. Dieses haftet gut auf der Haut und verleiht ihr ein auffällig schimmernd metallisches Aussehen, berichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
In der Make-up-Mischung seien keine organischen Stoffe entdeckt worden. „Wir können heute nicht sagen, ob auf solche Zutaten bewusst verzichtet wurde, oder ob sie über die Zeit zersetzt wurden“, teilen sie mit.
Der Gebrauch von schwarzem Hartmanganerz und Graphit deute auf die kreative Verwendung von lokal verfügbaren Ressourcen aus dem mineralreichen Zagros-Gebirge hin.
Quelle: IDW