Kaugummi-Schnelltest bei Entzündungen

(fast) Künftig können Patienten mit Zahnimplantaten schnell und kostengünstig feststellen, ob sich in ihrem Mund eine Entzündung anbahnt: Mit einem Kaugummi-Schnelltest, den ein Pharmazie-Forschungsteam der Universität Würzburg entwickelt hat.

18.08.2017

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© Foto: dly /stock.adobe.com
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Zahnimplantate ziehen bisweilen Komplikationen nach sich: Bei sechs bis 15 Prozent der Patienten entsteht in den Jahren nach dem Setzen des Implantats eine Entzündung. Verursacht wird sie von Bakterien; schlimmstenfalls zerstört sie das weiche Gewebe und den Knochen rund um das Implantat.

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Praktisch funktioniert der Kaugummi-Schnelltest so: Liegt im Mundraum eine Entzündung vor, wird beim Kauen des Kaugummis ein bitterer Geschmackstoff freigesetzt. Der Patient kann dann zu seinem Zahnarzt gehen und die Entzündung behandeln lassen. Das soll dazu beitragen, schwerwiegende Komplikationen wie Knochenschwund zu verhindern.

Die wissenschaftliche Grundlage: Bei Entzündungen werden im Mund spezifische proteinabbauende Enzyme aktiviert. Innerhalb von nur fünf Minuten zerschneiden sie auch einen speziellen Inhaltsstoff des Kaugummis. Dadurch wird ein Bitterstoff frei, der vorher nicht zu schmecken war.

Dass das Konzept funktioniert, haben erste Studien gezeigt, die mit dem Speichel von Patienten an der Zahnklinik Merli in Rimini durchgeführt wurden. Bis der Kaugummi auf den Markt kommt, dürften allerdings noch zwei bis drei Jahre vergehen, erklären die Forscher.

Quelle: idw

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