Kaum Sport, dafür mehr Bewegung im ersten Lockdown

(kib) Als im Frühjahr 2020 Fußballclubs und Turnvereine wegen der Corona-Pandemie für mehrere Wochen geschlossen waren, haben Kinder und Jugendliche sich Bewegungsmöglichkeiten im Alltag gesucht. Das zeigen die Ergebnisse einer die Motorik-Modul-Studie ergänzenden Studie mit mehr als 1700 Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 17 Jahren.

05.01.2021

Mutter, Vater und Tochter joggen
© Foto: Kzenon / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen)
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Wie die Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe feststellten, haben sich die Kinder und Jugendlichen rund 36 Minuten länger pro Tag in ihrem Alltag bewegt. Allerdings verbrachten sie aber auch eine Stunde länger am Bildschirm.

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„Die Erhebung zeigt, dass die Alltagsaktivität zugenommen hat, aber sie war eine Momentaufnahme in einem außergewöhnlich warmen Frühjahr, und Quantität ist nicht Qualität“, sagt Professor Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft des KIT und Verbundleiter der 2003 gestarteten MoMo-Studie.

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„Spielen im Freien, Fahrradfahren, Garten- oder Hausarbeit haben nicht dieselbe Intensität wie Training und Wettkämpfe im Verein. Außerdem fallen ohne Verein und Schule die sozialen Aspekte weg“, betont der Sportwissenschaftler.

„Wie sich der Wegfall von Sport in Schule und Verein langfristig auf die Motorik oder das Übergewicht auswirkt, wissen wir noch nicht“, so Woll. Die Schließung der Vereine bedeutete laut Studie im Schnitt 28,5 Minuten weniger Sport pro Tag.

„Digitale Bewegungsangebote haben zwar zugenommen und werden weiterwachsen, es macht aber einen Unterschied, ob ich mich vor dem Bildschirm bewege oder über eine grüne Wiese laufe“, sagt Woll.

Quelle: IDW

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