Keine Leberwurst in der Schwangerschaft!

(kib) Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät zur Vorsicht beim Verzehr von leberhaltigen Produkten, vor allem während der Schwangerschaft. Denn bei Untersuchungen von Rinder-, Schweine-, Lamm- und Schafleber für den Monitoring-Bericht 2016 wurden für alle Tierarten hohe Werte für Vitamin A und Umweltkontaminanten gemessen.

07.12.2017

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© Foto: foodinaire /stock.adobe.com
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Für Vitamin A wurde ein Mittelwert von 23 Milligramm pro 100 Gramm ermittelt. Beruhend auf den bekannten Verzehrmengen (durchschnittlich drei Gramm pro Tag) bedeutet dies: Allein durch den Verzehr von Leber nimmt ein Mensch im Mittel täglich zwischen 0,5 und 0,8 Milligramm Vitamin A auf. Damit würde der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesbedarf alters- und geschlechtsabhängig zu 60 bis 80 Prozent ausgeschöpft.

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Leber wird zwar nur selten gegessen, dennoch können bei unüblichen längerfristigen und hohen Verzehrmengen gesundheitsschädliche Folgen auftreten wie etwa Leberschäden und bei Schwangeren Fehlbildungen des Embryos.

Während der Schwangerschaft sollte laut Bundesinstitut für Risikobewertung daher auf den Verzehr von Leber aller Tierarten verzichtet und leberhaltige Produkte, wie Leberwurst, nur zurückhaltend konsumiert werden.

Bestimmte Umweltkontaminanten wie Dioxine oder dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle (dl-PCB) können sich in der Leber anreichern. Lamm- beziehungsweise Schafleber waren bereits bei vergangenen Monitoring-Untersuchungen durch erhöhte Belastungen aufgefallen. Eine längerfristige erhöhte Aufnahme dieser beiden Stoffe kann beim Menschen das Nerven-, Immun- und Hormonsystem schädigen und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.

Bei den aktuellen Untersuchungen wurden erneut erhöhte Gehalte gemessen. Die geltenden Höchstgehalte wurden bei fünf Prozent (Summenparameter für Dioxine) beziehungsweise sechs Prozent (Summenparameter für Dioxine und dl-PCB) der Proben überschritten. Das Bundesinstitut rät daher weiterhin generell vom Verzehr von Schafsleber ab.

Quelle: Ärzte Zeitung

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