Kinder sollten Wasser trinken!

(kib) Die Stiftung Kindergesundheit rät dringend zur Einschränkung des Konsums von zuckerhaltigen Limos, Colas und Energydrinks, um die Fettsuchtwelle zu stoppen. Als Alternative sollten Kinder Wasser trinken.

25.10.2018

Mädchen in der Schule trinkt ein Glas Wasser
© Foto: Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (Symbolbild mit Fotomodell)
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Marco ist ein durchschnittlicher deutscher Teenager. Er trinkt durchschnittlich einen knappen halben Liter Cola am Tag. Auch seine Freunde im Alter zwischen elf und 13 Jahren trinken jeden Tag durchschnittlich 0,45 Liter Cola, Limo oder ein anderes zuckerhaltiges Getränk. Das bedeutet durchschnittlich 1260 Kalorien pro Woche. Klingt eigentlich nicht nach besonders viel, ist es aber: Würde Marco statt Cola einfach nur Wasser trinken, wäre er schon nach fünfeinhalb Wochen ein Kilogramm Gewicht leichter. Dagegen müsste er 19 Wochen lang jede Woche eine Stunde zusätzlich Fußball spielen, um sein Gewicht um ein Kilogramm zu reduzieren. Für die gleiche Gewichtsänderung müsste er 33 Wochen lang eine Stunde zusätzlich Schwimmen oder fast 40 Wochen lang zusätzlich Fahrrad fahren, rechnet die Stiftung vor.

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„Eine kürzlich publizierte Analyse von elf internationalen Studien kommt zu dem Ergebnis, dass ein regelmäßiger Konsum zuckerhaltiger Getränke für etwa ein Fünftel des Risikos der Fettleibigkeit im Kindes- und Jugendalter verantwortlich ist“, sagt Kinder- und Jugendarzt Prof. Dr. Berthold Koletzko, Ernährungsexperte der Universitäts-Kinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Auch Studien aus den USA folgern, dass dort rund 20 Prozent der Gewichtszunahmen der Bevölkerung allein auf das Konto zuckerhaltiger Getränke geht“.

Nach den aktuellen Zahlen der bundesweiten Gesundheitsstudie KiGGS leidet fast jedes sechste Kind in Deutschland zwischen drei und 17 Jahren (15,3 % der Mädchen und 15,6 % der Jungen) an Übergewicht. 5,9 Prozent (5,5 % der Mädchen und 6,3 % der Jungen) sind bereits krankhaft fettleibig.

„Die Hoffnung vieler Eltern, dass sich das Problem mit dem Babyspeck im Laufe der Pubertät auswächst und dass auch aus einem pummeligen Backfisch später eine gertenschlanke junge Frau wird, ist leider trügerisch“, betont Professor Koletzko. „Aus dicken Kindern werden in aller Regel dicke Erwachsene.“

Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit erneut: Kinder sollten schon von klein auf lernen, Wasser zu trinken. Limonade, Cola-Getränke, gesüßte Tees oder Eistees, zuckerhaltige Fruchtsäfte, Fruchtnektare oder Fruchtsaftschorle sollten die Ausnahme bleiben und nicht die Regel. In Kindertagesstätten und Schulen sollten keine zuckerhaltigen Getränke angeboten werden.

Darüber hinaus spricht sich die Stiftung für die Einführung einer Abgabe auf gezuckerte Getränke aus. Unter anderem sei das ein starker Anreiz für Hersteller, ihre Produkte mit weniger Zucker zu süßen und gesündere Alternativen anzubieten. Denn aktuell betrage der durchschnittliche Zuckergehalt der zuckergesüßten Getränke in Deutschland nach Erhebungen von Foodwatch 7,3 Prozent. Das entspreche etwa sechs Zuckerwürfeln je 250 ml Glas.

Quelle: IDW

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