Kochsalz - wie viel darf es sein?

(kib) Bei Menschen ohne Bluthochdruck steigt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall nicht mit hohem Salzkonsum, sondern eher mit zu wenig Salz pro Tag. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie anlässlich einer aktuell erschienenen Metaanalyse hin.

16.08.2016

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© Foto: Spofi/fotolia.com
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Dass viel Kochsalz den Blutdruck erhöht und damit Organe und Gefäße schädigt, haben in der Vergangenheit zahlreiche Untersuchungen nahegelegt. Professor Helmut Schatz aus Bochum vom Vorstand der Fachgesellschaft: „Das im Kochsalz enthaltene Natrium bindet Wasser und erhöht damit das Blutvolumen. Der Druck in den Gefäßen wird höher und damit auch der Blutdruck, so eine vereinfachte Erklärung eines komplexen Vorgangs“.

Die Folge einer Hypertonie können lebensbedrohliche Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sein, so der Experte weiter. Lange Zeit galt daher in Bezug auf Salz die Devise „je weniger, desto besser“. „Das müssen wir nach den Ergebnissen der Lancet-Studie nun differenzierter betrachten“, erklärt Schatz.

Denn die Analyse der kanadischen Forscher zeigt: Bei Hochdruckpatienten stieg die KHK-Ereignisrate erwartungsgemäß bei einer Natriumaufnahme, die über vier bis fünf Gramm (Anm. der Red. 5 g Kochsalz entspr. ca. 2,3 g Natrium) pro Tag hinausging. Dies war bei Menschen mit normalem Blutdruck nicht der Fall.

Bei einer geringeren Zufuhr von Natrium unter drei Gramm pro Tag wurden Herz-Kreislauf-Ereignisse und Gesamttodesfälle hingegen sowohl bei Menschen mit als auch ohne Bluthochdruck erhöht.

Das Fazit der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie: „Bluthochdruckpatient sollten nach wie vor Salz meiden oder nur sparsam verwenden. Dies gilt auch für Patienten mit Herzinsuffizienz. Menschen mit normalem Blutdruck müssen weniger auf Ihren Salzkonsum achten.“

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie

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