Konzept für Corona-Warn-App veröffentlicht

(kib) Die deutsche Corona-Warn-App nimmt langsam Form an: Die mit der Entwicklung beauftragten Konzerne Telekom und SAP haben am Mittwoch ein erstes Konzept veröffentlicht.

15.05.2020

Rote Würfel mit Ausschrift „Manage your risk“
© Foto: iQoncept / stock.adobe.com
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Bund und Länder hatten sich für einen transparenten Umgang mit den App-Daten ausgesprochen, um innerhalb der Bevölkerung die notwendige Akezptanz für die App zu erhalten. Immerhin müssten, so schätzen Experten, mindestens 60 Prozent der Bevölkerung die App nutzen, damit sie das Ziel – die Kontrolle der Corona-Pandemie – überhaupt erreichen kann. In Deutschland bräuchte man damit rund 50 Millionen Nutzer. Zum Vergleich: Der Messengerdienst WhatsApp wird in Deutschland von rund 58 Millionen Menschen genutzt (Stand November 2019) – und das rund zehn Jahre nach dessen Gründung.

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Eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung ist auch deshalb nötig, weil es nach Willen der Bundesregierung nicht zu einer verpflichtenden App-Nutzung kommen soll. Voraussichtlich wird die Corona-Warn-App auf dem Prinzip der „doppelten Freiwilligkeit“ beruhen: Nutzer müssen also der Nutzung der App zustimmen sowie der Erstellung pseudonymer ID (Identifikation) und der Übermittlung eines positiven Testergebnisses.

Im festgestellten Kontaktfall zu einer infizierten Person erhält der App-Nutzer jeweils eine Benachrichtigung und verhaltensbezogene Empfehlungen. „Hier kann zum Beispiel die Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt, mit dem zuständigen Gesundheitsamt und/oder die freiwillige häusliche Isolation empfohlen werden“, heißt es in dem Konzept.

Den Ausführungen im veröffentlichten Dokument zufolge sollen auf SARS-CoV-2 getestete Personen zudem die Möglichkeit erhalten, mittels eines QR-Codes, den sie von ihrem Arzt oder dem Testcenter erhalten, über ihr Testergebnis informiert zu werden: entweder bei Vorliegen eines Ergebnisses oder ausschließlich im Falle einer nachgewiesenen Infektion.

Die App soll Mitte Juni zur Verfügung stehen. Sie soll die europäischen und deutschen Datenschutzregeln einhalten. Die beiden beauftragten Konzerne betonen nun, in der App nur „notwendige Daten zu verarbeiten – ausschließlich zu dem Zweck, die Nutzer wissen zu lassen, ob sie in engem Kontakt mit anderen, bereits infizierten Nutzern standen – ohne die jeweilige Identität zu offenbaren“. Sie versprechen eine verständliche Datenschutzerklärung für die Nutzer, um so transparent und klar wie möglich zu sein.

Quelle: Ärzte Zeitung

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