Kopfschmerzen durch Slush-Ice?

(kib) Slush-Ice darf Glycerin zugesetzt werden. Doch das kann gerade bei jüngeren Kindern für Kopfschmerzen oder Übelkeit sorgen. Darauf weist das Bundesinstitut für Risikobewertung aktuell hin.

03.07.2025

Slush-Eis-Bereiter in gelb, rot und blau
© Foto: Voyagerix / stock.adobe.com
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Glycerin darf in der Europäischen Union als Zusatzstoff E 422 in vielen Lebensmitteln verwendet werden, unter anderem in aromatisierten Getränken. Die Substanz wird auch zu therapeutischen Zwecken (zur Senkung eines erhöhten Hirndrucks) eingesetzt.

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Die geringste Dosis, bei der in Studien ein entsprechender Effekt gezeigt wurde, beträgt 250 Milligramm Glycerin pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Dosis hat das Bundesinstitut für Risikobewertung als Referenzpunkt für die Beurteilung möglicher gesundheitlicher Risiken durch den Verzehr von Slush Ice herangezogen.

Risiko vor allem für jüngere Kindern

Die gesundheitliche Bewertung der Glycerin-Messwerte in Slush-Eis-Getränken ergab, dass jüngere Kinder bereits bei Verzehrmengen unterhalb von 200 Milliliter Glycerin-Mengen aufnehmen können, die der therapeutisch wirksamen Dosis entsprechen oder sie sogar überschreiten.

Ein fünfjähriges Kind mit einem Körpergewicht von 20 Kilogramm erreicht diese Dosis zum Beispiel bereits beim Verzehr von knapp 200 Milliliter Slush-Ice mit der mittleren gemessenen Glycerin-Konzentration (26,24 g/l).

Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen

In wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit und zum Stoffwechsel von Glycerin traten unerwünschte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Benommenheit auf, berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung in seinen FAQ zum Thema.

Allgemeine Aussagen zum Gesundheitsrisiko von Slush-Eis-Getränken können nicht gemacht werden. Denn dieses hängt sowohl von der Glycerin-Konzentration im jeweiligen Slush-Eis als auch von der Verzehrmenge und dem Körpergewicht ab.

Dennoch hält das Bundesinstitut für Risikobewertung eine Glycerin-Aufnahme durch Slush-Eis gesundheitliche für bedenklich, wenn dadurch die therapeutisch wirksame Dosis erreicht oder überschritten wird.

Ein grundsätzliches Problem bei der Erfassung möglicher Fälle ist, dass Symptome wie Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen möglicherweise nicht mit dem Konsum von Slush-Ice-Getränken in Verbindung gebracht werden. Dies könnte zu einer Unterschätzung des gesundheitlichen Risikos führen.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung

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