Krank? Alexa schlägt das Medikament vor

Der Onlinegigant Amazon hat laut dem Nachrichtendienst heise.de jetzt ein Patent auf die Erkennung körperlicher und seelischer Zustände einer Person anhand einer Stimmanalyse erhalten. Das US-Patentamt habe dem Patentantrag zugestimmt und diesen veröffentlicht.
Das Szenario, dass sich künftig im heimischen Wohnzimmer abspielen könnte, sieht folgendermaßen aus: Die herannahende Erkältung schlägt sich auf die Stimme des Alexa-Besitzers nieder. Das Unwohlsein seines Frau- oder Herrchens bemerkt der Sprachassistent und schlägt passend zu Husten oder Heiserkeit Lutschpastillen, Grippemittel oder Sonstiges vor. Das Vorgeschlagene kann Alexa dann auch gleich auf Wunsch bei Amazon selbstständig bestellen.
Der Nutzer muss nur – sofern die Stimme es noch zulässt – der Bestellung und der Lieferzeit (z. B. per Express) zustimmen. Der patentierte Sprachalgorithmus soll darüber hinaus aber auch Stimmungslagen – wie etwa Freude, Angst, Verärgerung, Sorge, Traurigkeit, Langeweile, Empörung oder Stress erfassen können und dazu passende Waren vorschlagen.
Den Datenschutz sieht heise.de kritisch. Im Patent sei dazu eher indirekt etwas nachzulesen: Ergänzend zu oben genannten Stimmungen würden auch verhaltensbasierte Zielkriterien für Werbespots erfasst. Dazu gehörten der Browserverlauf des Benutzers, die Zahl der Mausklicks, der Einkaufsverlauf sowie weitere, nicht näher bezeichnete Metadaten.
Aber nicht nur die Stimme des Alexa-Besitzers selbst kann analysiert werden. Auch Freunde, Verwandte oder andere, die sich im Raum mit dem Sprachassistenten aufhalten, können von Alexa analysiert werden, macht heise.de aufmerksam.
Quelle: Ärzte Zeitung