Künstlicher Leberfleck als Krebsfrühwarnsystem

(fast) Forscher der ETH Zürich haben ein synthetisches Muttermal entwickelt. Dieses schlägt Alarm, wenn sich ein Tumor bildet. Das Frühwarnsystem besteht aus einem in menschliche Körperzellen eingebrachten genetischen Netzwerk, dass unter die Haut implantiert wird.

24.04.2018

Unterarm mit künstlichem Leberfleck als Krebsfrühwarnsystem.
© Foto: ETH Zürich
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Das Implantat misst kontinuierlich die Calciumkonzentration im Blut. Steigt der Calciumpegel über längere Zeit über einen definierten Wert, löst es eine Signalkaskade aus. In Folge wird die Produktion des körpereigenen Bräunungsstoffs Melanin in den genetisch veränderten Zellen angestoßen, und in der Haut formiert sich ein brauner, mit bloßem Auge sichtbarer Leberfleck. Und dies schon lange bevor sich Prostata-, Lungen-, Dickdarm- und Brustkrebs mit herkömmlichen Mitteln diagnostizieren lassen.

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Ein Implantatträger soll deshalb bei Erscheinen des Leberflecks zur weiteren Abklärung und gegebenenfalls zur Behandlung einen Arzt aufsuchen. Diese Form der Selbstkontrolle erhöhe die Überlebenschancen von Früherkrankten, betonen die Wissenschaftler. Wollen Patienten sich nicht einem möglichen permanenten Kontrollstress aussetzen, könne auch ein Implantat verwendet werden, bei dem sich bildende Flecken unter Speziallicht beim Arzt sichtbar gemacht werden.

Der Prototyp hat bisher zuverlässig bei Mäusen und Schweineschwarten funktioniert. Bis ein marktreifes Implantat für Menschen entwickelt ist, könnten aber noch zehn Jahre vergehen, prognostizieren die Forscher.

Quelle: idw

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