Kundinnen mit Hijab: Fünf Tipps gegen Dermatosen

(kib) Verhüllen Frauen aus religiösen Gründen ihren Körper, kann das Hauterkrankungen oder Haarausfall begünstigen. Die folgenden fünf Tipps helfen, diese Kundengruppe umfassend zu beraten.

26.09.2022

Porträt einer muslimische Frau mit Ganzkörperverschleierung
© Foto: Rawpixel / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)
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Durch Befestigungsmethoden oder weniger Licht und Luft an Haut und Haaren können sich bei Frauen, die Hijab tragen, Dermatosen entwickeln. Ein Forscherteam von der Wayne State University in Detroit hat die häufigsten Beschwerden beschrieben und gibt Tipps, was ergänzend zur Standardbehandlung helfen kann.

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Tipp 1: Stramm fixierte Frisuren vermeiden

Frauen mit Hijab ziehen oft eine Haube oder ein dünnes Tuch darunter oder binden die Haare zusammen, damit sie nicht herausrutschen. Werden sie zu stramm fixiert, kann es zu einer Traktionsalopezie am Haaransatz kommen.

Ein lockeres oder gar kein Untertuch zu verwenden, kann helfen, genauso eine weniger stramme Frisur mit einer großen Spange oder einem weichen Haargummi. Auch ein Wechsel der Frisur oder Flechtfrisuren können für weniger Spannung sorgen.

Tipp 2: Keine voluminösen Accessoires verwenden

Eine Styling-Variante beim Hijabtragen sind Accessoires, die diesem mehr Volumen verleihen, wie Haarteile oder große Haargummis. Das kann genauso wie große Dutts zu druckinduzierter Alopezie am Scheitel oder Hinterkopf führen.

Die Forscher raten in diesem Fall von voluminösen Accessoires ab, um den Druck zu reduzieren, zumal sie kein notwendiger Bestandteil des Hijabs sind.

Tipp 3: Vitamin-D-Spiegel checken

Wenn auch Arme und Beine durch die Verschleierung bedeckt werden, können Frauen einen Vitamin-D-Mangel entwickeln. Bei gesteigertem Haarverlust oder Ausdünnung der Haare (telogenes Effluvium) ohne klare Ursache kann neben der Standardbehandlung auch ein Check des Vitamin-D-Spiegels und eventuell eine Supplementierung helfen. Es ist jedoch nicht endgültig geklärt, ob diese das Haarwachstum wieder anregt.

Tipp 4: Magnete zur Befestigung bei Kontaktdermatitis

Durch Metallteile, die den Hijab befestigen, kann eine allergische Kontaktdermatitis auftreten, etwa an Hals und Wangen. Reiben die Clips an der Haut, kann es auch zu Hyper- oder Hypopigmentierung kommen.

Magnetische Befestigungen, die die Haut nicht berühren, können das verhindern. Auch die Standarddiagnostik für Kontaktdermatitis sollte erfolgen, um die relevanten Allergene zu identifizieren.

Tipp 5: Stoff wechseln bei seborrhoischer Dermatitis

Durch eine übermäßige Besiedlung von Hefepilzen (Malassezia furfur) aufgrund schwitzender Kopfhaut und verstopfter Haarfollikel kann eine seborrhoische Dermatitis entstehen.

Abhilfe schaffen regelmäßige Haarwäschen und atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle oder Bambusstoff. Diese Materialien beugen auch Akne an Stirn oder Haaransatz vor.

Quelle: Ärzte Zeitung

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