Lebensgefahr durch späte Diagnosen

(kib) Der Kampf gegen den Krebs bringt eine oftmals unterschätzte Gefahr mit sich: Der immungeschwächte Körper des Patienten ist äußerst anfällig für Infektionskrankheiten wie die „echte Grippe“.

28.10.2016

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© Foto: Photographee.eu / fotolia.com
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Vor allem späte Diagnosen und zusätzliche Infektionen mit Bakterien und Pilzen führen zu einer höheren Sterblichkeit bei Krebspatienten. Dies ergab eine Auswertung der Daten von 203 Tumorpatienten aus den Unikliniken in Berlin, Bonn, Halle (Saale), Jena, Köln, Magdeburg, Mainz und München, die jetzt auf der gemeinsamen Jahrestagung der deutschsprachigen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Leipzig vorgestellt wurde.

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Für die Studie hat Prof. Marie von Lilienfeld-Toal, Professorin für Infektionsforschung in der Hämatologie/Onkologie am Universitätsklinikum Jena und Wissenschaftlerin am InfectoGnostics Forschungscampus Jena, gemeinsam mit weiteren Medizinern aus ganz Deutschland die Auswirkung der letzten großen Grippewelle 2014/2015 untersucht.

Das Ergebnis: Schwere Lungenentzündungen und Lebensgefahr drohen vor allem dann, wenn die Virusinfektion zu spät erkannt wird und zusätzliche Infektionen mit Bakterien und Pilzen, also Superinfektionen, vorliegen.

Die Art des Tumors war hingegen nicht entscheidend. Marie von Lilienfeld-Toal: „Wir konnten mit dieser Kohorten-Studie zeigen, dass eine frühe Diagnose und die effektive Behandlung von Superinfektionen lebensrettend für Krebspatienten mit Influenza sein können.“

Quelle: IDW

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