Long-COVID verzögert Depressionsdiagnose

In einer gerade veröffentlichten, repräsentativen Online-Umfrage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention aus dem Jahr 2023 mit 4.632 Erwachsenen (18 – 69 J.) berichten 12,1 Prozent der Allgemeinbevölkerung über anhaltende psychische Symptome im Zusammenhang mit dem Long-COVID-Syndrom (Post-COVID-Syndrom, PCS).
Ähnlich häufig (12,6 %) berichten Geimpfte über anhaltende psychische Symptome nach einer SARS-CoV-2-Impfung (Post Vaccination Syndrome, PCVS).
Beide Syndrome sind gekennzeichnet durch Müdigkeit, kognitive Probleme, Schlafstörungen, Leistungseinbußen und depressive Stimmung.
Verwechslungsrisiko durch Überschneidungen
„Die Symptome von PCS beziehungsweise PCVS überschneiden sich mit typischen Krankheitszeichen einer depressiven Erkrankung. Das birgt die Gefahr, dass Symptome einer eigenständigen depressiven Erkrankung als PCS und PCVS fehlinterpretiert werden und so wertvolle Zeit bis zu einer korrekten Depressionsbehandlung verloren geht“, sagt Professor Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention.
Bemerkenswert sei übrigens auch die Diskrepanz zwischen der Häufigkeit psychischer Symptome, die von den Betroffenen selbst als Impfnebenwirkungen gesehen werden und der Häufigkeit proaktiv gemeldeter Verdachtsfälle auf psychische Impfnebenwirkungen beim Paul Ehrlich Institut (12,6 versus 0,5 %).
Auch wenn unterschiedliche Erhebungsmethoden keine direkte Vergleichbarkeit ermöglichen, bedarf es hier weiterer Forschung.
Quelle: IDW