LowFODMAP-Diät: Option bei CED

(kib) Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) profitieren meist nicht von populären Diäten. Doch ein befristeter Versuch mit einer LowFODMAP-Diät kann sich lohnen.

11.01.2021

Unter Magen-Darm-Krämpfen leidende Frau liegt auf der Couch
© Foto: georgerudy / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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In einer randomisierten, kontrollierten, nur für die Teilnehmer verblindeten, britischen Studie mit 52 CED-Patienten linderte eine vierwöchige Ernährung arm an vergärbaren Zuckern und Zuckeralkoholen, wie Fruktose, Laktose oder Sorbit (FODMAPs) die Beschwerden im Vergleich zu einer Scheindiät signifikant. 52 gegenüber 16 Prozent der Teilnehmer sahen ihre Beschwerden angemessen gelindert.

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Die Erkrankung – bei der Hälfte ein Morbus Crohn – war seitens der Entzündung in Remission, doch beklagten die Patienten zu Studienbeginn relevante Darmbeschwerden.

Wie Professor Peter Layer, Israelitisches Krankenhaus in Hamburg, beim Internisten Update berichtete, besserten sich Schmerzen tendenziell, Blähungen signifikant, und die Stuhlfrequenz ging signifikant zurück.

Das sind FODMAPs
  • FODMAP steht für fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und (and) Polyole. Sie kommen unter anderem in Getreide, Hülsenfrüchten, vielen Obst- und Gemüsesorten, Milchprodukten und Honig vor.
  • Weil sie im Dünndarm nur teilweise resorbiert werden, wirken sie im Lumen osmotisch. Außerdem werden sie von Darmbakterien abgebaut. Beides kann bei irritiertem Darm zu Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen führen.

Verbesserungen im IBS-SSS (Irritable bowel syndrome – Severity Scoring System), der die Schwere von Reizdarmsymptomen erfasst, waren erkennbar, aber nicht signifikant. Und auch wenn die Zahl bestimmter Bifidobakterien und von Faecalibacterium prausnitzii, von denen man glaubt, dass sie die Immunantwort regulieren, in Stuhluntersuchungen kleiner wurde, gab es zwischen den Gruppen keine relevanten Unterschiede bei der Diversität des Mikrobioms und den Entzündungswerten.

Antientzündliche Effekte der LowFODMAP-Diät seien allenfalls marginal. Aber eine befristete LowFODMAP-Diät über vier bis sechs Wochen sieht der Gastroenterologe als symptomatisch wirksame Option bei CED mit relevanten Beschwerden ohne entzündliche Aktivität.

Anders als die LowFODMAP-Diät hätten sich Fasten, vegetarische oder glutenfreie Ernährung als ineffektiv erwiesen.

Aus Sicht der Experten als Rat für CED-Patienten ganz wesentlich ist der Grundsatz: „Essen Sie, was Sie vertragen; lassen Sie weg, was nicht.“

Quelle: Ärzte Zeitung

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