Mehr als eine Milliarde Menschen mit Adipositas

(kib) Zu viel statt zu wenig Gewicht, das wird weltweit zunehmend zum Problem. In den vergangenen 33 Jahren hat sich die Adipositasrate weltweit verdoppelt. Bei Kindern und Jugendlichen sogar vervierfacht.

05.03.2024

Übergewichtiger Junge
© Foto: Aunging / stock.adobe.com
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Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben inzwischen Adipositas, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Dieser Trend, zusammen mit der abnehmenden Prävalenz von Menschen, die seit 1990 untergewichtig sind, machen Fettleibigkeit in den meisten Ländern zur häufigsten Form von Fehlernährung.

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In der Studie, durchgeführt von der NCD Risk Factor Collaboration (NCD-RisC, London) in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wurden insgesamt Daten aus 3.663 Bevölkerungsstudien mit insgesamt 222 Millionen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen  ausgewertet. Einige Ergebnisse:

  • Die Häufigkeit von Adipositas bei Erwachsenen hat sich im Zeitraum von 1990 bis 2022 mehr als verdoppelt, bei Kindern und Jugendlichen im Alter von fünf bis 19 Jahren sogar vervierfacht.
  • Insgesamt lebten im Jahr 2022 159 Millionen Kinder und Jugendliche und 879 Millionen Erwachsene mit Fettleibigkeit.
  • Erwachsene wurden in der Studie als adipös eingestuft bei einem Body Mass Index (BMI) ab 30 kg/m2, und als untergewichtig bei einem BMI ab 18,5 kg/m2. Bei Kindern im Schulalter (5 bis 9 J.) und Jugendlichen (10 bis 19 J.) hing der BMI zur Definition von Fettleibigkeit und Untergewicht von Alter und Geschlecht ab.

Viele Übergewichtige in Tonga und Amerikanisch-Samoa

Länder mit der höchsten Prävalenz von Adipositas im Jahr 2022 waren die Inselstaaten Tonga und Amerikanisch-Samoa für Frauen und Amerikanisch-Samoa und Nauru für Männer, wo mehr als 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mit Fettleibigkeit lebten. In Deutschland lag der Anteil der Frauen mit Adipositas bei 19 Prozent, bei Männern bei 23 Prozent.

Sowohl für Mädchen als auch für Jungen waren Länder mit der höchsten Prävalenz von Adipositas im Jahr 2022 Niue und die Cook-Inseln. Hier waren mehr als 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen (bis 19 J.) betroffen. Unter den Mädchen und Frauen bis 19 Jahren lag der Anteil in Deutschland bei sieben Prozent, bei Jungen und jungen Männern bei zehn Prozent.

Mangel- und Unterernährung noch vorhanden

Im gleichen Zeitraum (1990 – 2022) sank weltweit der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die von Untergewicht betroffen waren, um etwa ein Fünftel bei Mädchen und um mehr als ein Drittel bei Jungen.

Der Anteil der Erwachsenen hat sich im gleichen Zeitraum mehr als halbiert. Trotzdem sind weltweit hunderte Millionen Menschen weiter von Mangel- und Unterernährung betroffen, heißt es in der Studie. Betroffen sind vor allem Länder in Südostasien und in Afrika südlich der Sahara. Unterernährung sei für die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich, heißt es in der Studie.

Quelle: Ärzte Zeitung

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