Mit Pflanzenkraft gegen Malaria

(kib) Ranunculus multifidus ist ein Hahnenfußgewächs mit Potenzial: Der im Extrakt enthaltende Wirkstoff Anemonin linderte Malariasymptome deutlich. Das konnten Wissenschaftler aus Äthiopien und Deutschland im Mausmodell zeigen.

24.01.2022

Hahnenfußgewächs Ranunculus multifidus
© Foto: Prof. Dr. Kaleab Asres
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Ein Tee aus den Blättern des Hahnenfußgewächses wird in einigen afrikanischen Ländern traditionell als Heilpflanze genutzt, um an Malaria Erkrankte zu behandeln. "Es war bisher weder bekannt, welche Inhaltsstoffe die Pflanze besitzt, noch welche davon möglicherweise heilend wirken", sagt Prof. Dr. Kaleab Asres von der Addis Ababa University, der um die Verwendung der Pflanze wusste und die Studie initiierte.

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Extrakt beeinflusst Krankheitsverlauf

Die Wissenschaftler testeten die Wirksamkeit eines Extraktes der Pflanzenblätter an Mäusen. Dazu infizierten sie die Tiere mit dem Parasiten Plasmodium berghei, der bei Mäusen und anderen kleinen Nagern Malaria bewirkt. Beim Menschen wird Malaria durch verwandte Plasmodienarten ausgelöst.

Ein Teil der Mäuse erhielt den etablierten Wirkstoff Chloroquin. Anderen wurde der Pflanzenextrakt in unterschiedlichen Dosierungen verabreicht. Dabei zeigte sich, dass die Extrakte nicht so gut wie Chloroquin wirkten.

Jedoch beeinflussten sie den Krankheitsverlauf deutlich positiv. Zum Beispiel verloren die Mäuse erheblich weniger Gewicht und auch ihre Körpertemperatur war stabiler als ohne Behandlung, heißt es in einer Mitteilung.

Anemonin als Wirkstoff

Als Wirkstoff im Extrakt fanden die Forschenden Anemonin. Dieser ist entsteht erst, wenn die Pflanze zerkleinert wird und das Innere ihrer Zellen mit Luft in Kontakt kommt. Die Wissenschaftler vermuten, dass Anemonin ähnlich wie Chloroquin den Stoffwechsel der Parasiten beeinträchtigt, wahrscheinlich aber an einer anderen Stelle angreift.

Das wäre aus Sicht der Forscher eine gute Nachricht, denn in Gebieten Ost- wie Westafrikas haben Plasmodien Resistenzen gegen Chloroquin entwickelt. Anemonin könnte das Potenzial haben, diese Resistenzen zu umgehen, hoffen die Wissenschaftler.

Quelle: IDW

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