Mit starken Muskeln Arthrose vorbeugen

(kib) Wer im Alter lange beweglich und selbstständig bleiben möchte, sollte Bewegung fest in seinen Alltag einbauen. Das rät die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie anlässlich des Tags der älteren Menschen am 1. Oktober.

01.10.2021

Hecke wird gepflanzt
© Foto: LianeM /stock.adobe.com
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Etwa 20 Prozent der Menschen über 60 leiden unter Arthrose. Ursache dafür sind geschädigte Gelenkknorpel, die nicht mehr ausreichend Puffer für die Knochen bieten. Ein Knorpel besteht aus stützenden Kollagenfasern und bis zu 70 Prozent Wasser. Um ihn vital zu halten, muss er ernährt werden. „Das erfolgt ähnlich wie bei einem Schwamm über einen Pumpmechanismus.

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Belastet man den Körper, wird der Knorpel ausgedrückt und Schlackenstoffe können entweichen. Bei Entspannung kann der Knorpel wieder Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit aufnehmen“, sagte Prof. Bernd Kladny, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der m&i-Fachklinik in Herzogenaurach. Körperliche Bewegung sorgt dabei für einen Wechsel aus Belastung und Entlastung und stärkt auch die Muskulatur, die die Gelenke entlastet.

Tipps für Bewegung im Alter
  • Regelmäßig aufstehen, um kleine Tätigkeiten im Haushalt oder Garten zu verrichten
  • Viel zu Fuß gehen und wann immer möglich das Auto stehen lassen
  • Regelmäßige Verabredungen mit Freunden zum Spazierengehen oder gemeinsamen Fahrradfahren
  • Wandergruppe oder Nordic Walking mit Nachbarn an einem festen Tag in der Woche mit unterschiedlichen Ausflugszielen
  • Training in einer Seniorensportgruppe, zum Beispiel Gymnastik, Tanzen oder Klettern

Daher tut Bewegung jeder Art dem Körper gut, ergänzte Prof. Dieter C. Wirtz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Bonn. „Für jeden gibt es geeignete Möglichkeiten: von Gartenarbeit über Spazierengehen bis hin zu Sport allein oder in der Gruppe.“

Kladny empfiehlt: „Gerade im Alter sollte mehrfach täglich Bewegung zum Alltag dazugehören wie Essen und Schlafen. Viele haben sich in der Coronapandemie angewöhnt, Übungen zu Hause oder Spaziergänge zu machen, das sollten sie unbedingt beibehalten. Inzwischen ist in Vereinen und Sportstudios auch wieder Sport in der Gruppe möglich. Wer Spaß daran hat, kann dort ein geeignetes Angebot finden, das zu seiner körperlichen Fitness passt.“ Wenn aufgrund von Coronabeschränkungen Sport nicht in der Halle möglich ist, dann sollte Bewegung im Freien gesucht werden. Das kann sogar noch abwechslungsreicher sein.

Wichtig ist, dass jeder für sich die passende Bewegung findet, ohne sich zu überlasten. Denn das hilft, um im Alter noch lange beweglich zu bleiben. „Fitness ist kein Privileg der Jugend. Auch wer früher im Job viel gesessen und sich wenig bewegt hat, kann sich im Alter seine eigene Fitnessroutine aufbauen“, so Wirtz.

Quelle: IDW

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